Weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Zuge der Mindestkurspolitik Euro-Staatsanleihen massiv ankaufte, klingelt nun die Kasse. 4,4 Milliarden Franken streichen die Währungshüter im ersten Quartal 2014 ein. Man hat allen Grund mit der Wechselkursmanipulation weiterzumachen. Je höher der Euro gegenüber dem Franken steigt, desto stärker sprudeln die Notenbankgewinne.
1,8 Milliarden Franken (1,47 Milliarden Euro) scheffelten die Notenbanker mit nun fälligen Zinszahlungen auf Staatsanleihen. Um die Gemeinschaftswährung über der künstlichen Schwelle von 1,20 Franken zu halten, musste die Nationalbank von März bis September 2012 massive Euro-Stützungskäufe durchführen.
Die SNB druckte dabei über ihre Notenpresse frische Franken und setzte sie ein, um am Devisenmarkt Euros zu kaufen. Mit den gekauften Euros wurden sodann Staatsanleihen von Schuldnern erster Bonität, vor allem deutsche- und französische Papiere, erworben.
(Weiterlesen: SNB verrät das Anstiegsgeheimnis des Euros)
Stünde der Euro bei 1,30 Franken, wäre die Zinszahlungen, die das deutsche Finanzministerium und andere an die Nationalbank überweisen müssten, um 110 Millionen Franken höher. Neben dem Erfolg auf Fremdwährungspositionen erzielte die SNB einen Bewertungsgewinn beim Gold in Höhe von 2,6 Milliarden Franken.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) befinde sich in einer babylonischen Gefangenschaft, sagen Kritiker. Sie könne den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken nicht aufgeben, weil der Euro sodann Richtung Parität absacken könnte. Es würden massive Verluste auf die Fremdwährungspositionen anfallen. Ohne frisches Geld vom Steuerzahler wäre die SNB sodann pleite.
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