7.11.13

Steigende Devisenreserven schlechtes Omen für Euro-Mindestkurs

Die Fremdwährungsbestände der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich zum ersten Mal seit vier Monaten wieder erhöht. Zeitgleich wurde der Schweizer Franken stärker. Zwar musste die SNB nach Aussage ihres Präsidenten Thomas Jordan seit mehr als einem Jahr nicht mehr eingreifen. Dies könnte sich bei einer Fortsetzung der EUR/CHF Talfahrt jedoch ändern.

Aktuell notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,2325 Franken. Das sind drei Rappen weniger als am 22. Mai 2013, als der Euro auf ein Zweijahreshoch bei 1,2650 kletterte. Der Abstand zu dem Mindestkurs bei 1,20 könnte sich weiter verkleinern, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) eine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht stellen sollte.

Der Stand der Devisenreserven der SNB erhöhte sich zwischen Ende September und Ende Oktober von 432,98 Milliarden Franken auf 434,66 Milliarden Franken. Der Anstieg ist nicht auf Euro-Stützungskäufe zurückzuführen. Vielmehr dürften Wertberichtigungen im Devisenportfolio die Ursache sein.

SNB-Währungsallokation

Die SNB hielt per Ende September 48 Prozent ihrer Fremdwährungsbestände in Euro (EUR), 27 Prozent in US-Dollar (USD), neun Prozent in Japanischen Yen (JPY), sieben Prozent in Britischen Pfund (GBP) und vier Prozent in Kanadischen Dollar (CAD). Die übrigen fünf Prozent verteilen sich auf Dänische Kronen (DKK), Schwedische Kronen (SEK), den Australischen Dollar (AUD), den Singapur Dollar (SGD) sowie den Südkoreanischen Won (KRW).

Weil der Euro in den zurückliegenden sechs Monaten drei Rappen auf den Franken verloren hat und sich demzufolge in einem Abwärtstrend befindet, könnte es in den kommenden sechs Monaten um weitere drei Rappen bergab gehen. Damit wäre der Mindestkurs bei 1,20 erreicht. Die SNB müsste sodann Euro-Stützungskäufe durchführen, wodurch die Devisenreserven auf über 500 Milliarden Franken anschwellen könnten.

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