16.10.13

Wie sich Amerikas Schuldenkrise in den nächsten Stunden zuspitzt

Die Ratinagentur Fitch hat den USA gestern nach Börsenschluss mit einem Entzug des Spitzenratings gedroht. Dadurch ist die Kompromissbereitschaft zwischen Demokraten und Republikanern etwas gestiegen. Völlig unklar bleibt jedoch, ob die Schuldenobergrenze noch rechtzeitig angehoben wird, und wie die Märkte reagieren, wenn Obama am 17. Oktober kein Gesetz zur Unterschrift vorliegt.

Am Devisenmarkt bleibt die Lage vergleichsweise ruhig. Von einer massiven Flucht in Währungen, die als sichere Häfen wahrgenommen werden, kann nicht die Rede sein. Zwar hat der Schweizer Franken in den letzten Stunden ein wenig aufgewertet. Allerdings bleibt es vorerst bei einem positiven Grundrauschen zugunsten des Euros. Die Gemeinschaftswährung kostet aktuell 1,2340 Franken, nach 1,2215 am 30. September.

Tauziehen

Im US-Senat feilt man derzeit nach wie vor an der Minimallösung. Der demokratische Senator Harry Reid und sein republikanischer Partner Mitch McConnell sind die Schlüsselfiguren. Damit der Senat ein entsprechendes Gesetz beschließen kann, müssen zunächst alle 100 Senatoren einem beschleunigten Gesetzgebungsverfahren zustimmen. Dies könnte der Republikaner Ted Cruz für eine weitere Verzögerung nutzen.

Der Kompromiss von Reid und McConnell wäre damit nicht rechtzeitig im Abgeordnetenhaus, wo er von den Demokraten und zustimmungsbereiten Republikanern sehr wahrscheinlich durchgewunken werden würde. Der 17. Oktober, den Obamas Regierung als Stichtag für die Anhebung der Schuldenobergrenze im Bewusstsein der Finanzmärkte verankert hat, könnte nicht eingehalten werden.

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