Euro ignoriert Draghis Drohungen

Die EZB wagt es nicht dem Euro ein Bein zu stellen. So klettert die Gemeinschaftswährung nach der mit Spannung erwarteten Notenbanksitzung auf 1,3608 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit dem 4. Februar 2013. Der Anstieg gegenüber dem Schweizer Franken fällt deutlich geringer aus. Das Devisenpaar steigt von EUR/CHF 1,2222 auf 1,2257, nachdem Draghi die Füße still hält.

Vor allem die in Frankreich regierenden Sozialisten dürften sich ein wenig mehr von dem Auswärtsspiel des EZB-Rates in Paris erwartet haben. Mario Draghi verkündete jedoch weder eine Leitzinssenkung noch eine langfristige Refinanzierungsoperation (LTRO, Dreijahres-Kredite).

An den Devisenmärkten entweicht daraufhin die Furcht vor einer Euro-Schwemme. Es kommt zu einer EUR/USD Mini-Rallye, obgleich sich Draghi besorgt über die Stärke des Euros zeigte und versuchte ein wenig gegenzusteuern. "Der Wechselkurs ist keine Zielgröße für die EZB. Jedoch ist der Wechselkurs wichtig für Wachstum und Preisstabilität, und wir beobachten diese Entwicklungen aufmerksam", sagte Draghi.

Zinsgefahr

Die Drohkulisse der EZB bleibt auf dem Tisch. Im Falle einer Abschwächung der konjunkturellen Erholung im Euroraum könnte es zu sowohl zu einer Leitzinssenkung auf 0,25 Prozent als auch einem LTRO kommen, lässt Mario Draghi durchblicken.

Weil die überschüssige Liquidität (also die Liquidität, die jenseits der von dem Bankensystem benötigten liegt) seit 2012 von 800 Milliarden auf 220 Milliarden Euro fiel, droht es zu einem Anstieg der Geldmarktzinsen kommen. Dies könnte dazu beitragen, dass sich Banken untereinander weniger Geld leihen, wodurch nach Darstellung der EZB die wirtschaftliche Erholung in Gefahr gerate.

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