23.7.13

Fremdwährungskredit-Untergang nimmt Fahrt auf

Österreich und Osteuropa bauen kontinuierlich den Bestand an Frankenkrediten ab. Der Gesetzgeber und die Justiz helfen dabei ein wenig nach. Derweil sinken die Guthaben ausländischer Banken bei Schweizer Geldhäusern.

Die Guthaben von Auslandsbanken in der Schweiz sanken von 109,3 Milliarden Franken im April auf 103,1 Milliarden Franken im Mai, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Montag mitteilte. Da es bereits der dritte Rückgang in Folge war, gewinnt die Statistik für Devisenhändler an Bedeutung. Die Kapitalabflüsse könnten den Eurokurs CHF anschieben.

In Österreich geht das Volumen der Fremdwährungskredite weiter zurück. Zum Ende des ersten Quartals 2013 waren österreichische Privathaushalte mit 30,3 Milliarden Euro in ausländischen Währungen verschuldet, berichtet die Finanzmarktaufsicht (FMA). Das waren 5,8 Milliarden Euro bzw. 16,1 Prozent weniger als zum Ende des ersten Quartals 2012.

Auch in Ungarn und Kroatien erfreuten sich Fremdwährungskredite vor dem Ausbruch der Finanzkrise großer Beliebtheit. Das Blatt hat sich mittlerweile gewendet. Die ungarische Regierung forcierte bereits mit einem Gesetz zur Konvertierung den Abbau von Frankenkrediten.

In Kroatien mischt sich die Justiz ein. Nach einem Urteil des Handelsgerichtes in Zagreb müssen ausländische Banken an Privatpersonen ausgereichte Frankenkredite in die nationale Währung Kuna umwandeln.

Neben den österreichischen Banken Erste Group, Raiffeisen Bank International und Hypo Alpe Adria sind weitere Banken aus dem Ausland, wie die französische Société Générale und die italienische Unicredit betroffen. Die Geldhäuser wollen gegen das Urteil in Berufung gehen.

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