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Euro handelt auf Vier-Wochen-Tief bei 1,2307 CHF

Der Euro kostet zwischenzeitlich nur noch 1,2307 Franken. Das ist der niedrigste Stand seit dem 9. Mai. Wenige Stunden vor der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) befindet sich die Gemeinschaftswährung im Erholungsmodus. Sie notiert aktuell mit 1,2350 Franken drei Rappen tiefer als vor zwei Wochen.

Die Zinsentwicklung von italienischen- und spanischen Staatsanleihen sticht ins Auge. In Spanien kletterten die Renditen von Zehnjahrespapieren seit Anfang Mai von 4,04 auf 4,45 Prozent. Bei den Schuldscheinen Italiens gab es eine Erhöhung um 0,38 auf 4,14 Prozent. In den letzten Jahren fiel der Eurokurs CHF regelmäßig, sobald sich die Zinskosten der Südländer erhöhten.

Indes kratzt ein schneller als erwarteter Anstieg der Schweizer Konsumentenpreise am Mindestkurs. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich von -0,6 Prozent im April auf -0,5 Prozent im Mai, wie das Bundesamt für Statistik in Neuchâtel heute mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Stehenbleiben der Teuerung bei -0,6 Prozent gerechnet. Bei der monatlichen Inflationsrate gab es ein Plus von 0,1 Prozent.

Im Falle eines raschen Anstiegs der Teuerung kommt die Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Zugzwang den Mindestkurs aufzugeben. Sie könnte nicht länger behaupten mit der Steuerung des Wechselkurses Deflationsrisiken zu bekämpfen. Stattdessen müsste man sich den Vorwurf gefallen lassen mit dem Mindestkurs die heimische Exportindustrie auf Kosten anderer Länder zu fördern.

Sollte die jährliche Teuerungsrate in den kommenden 16 Monaten jeweils um 0,1 Prozent steigen, wäre im September 2014 womöglich Schluss mit dem Mindestkurs. Die Inflationsrate läge sodann bei 1,0 Prozent. Im Sommer 2010 beendete die SNB Manipulationen des Wechselkurses, nachdem die Teuerung auf 1,0 Prozent gestiegen war.

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