26.2.13

In Windeseile fällt der Euro von 1,2325 auf 1,2117 Franken


Das Land befinde sich in einer sehr heiklen Lage, sagte der Spitzenkandidat des italienischen Mitte-Links-Bündnisses, Pier Luigi Bersani. Das gleiche gilt für den Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken. Die Gemeinschaftswährung sinkt Übernacht auf 1,2117 Franken. Am Dienstagmorgen notiert der Eurokurs etwas fester bei 1,2172 CHF.

Italien ist de facto unregierbar. Im Abgeordnetenhaus hat Bersani zwar eine Mehrheit. Jedoch verfügen im Senat, den jedes Gesetz passieren muss, die politischen Bündnisse des Medienzars Silvio Berlusconi und des Komikers Beppe Grillo zusammen über eine absolute Mehrheit.

Italien hat das Zeug den Euro zu zerreißen

Hintergrund sind die komplizierten Rettungsmechanismen der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB hat sich selbst dazu verpflichtet nur Staatsanleihen klammer Euroländer gegen Bedingungen zu kaufen. Im Falle von Italien würde der Notenbank eine glaubwürdige Regierung als Gegenpart fehlen.

Wenn an den Finanzmärkten die sogenannte "Tail Risiken" in den kommenden Wochen wieder eingepreist würden, könnten die Renditen von italienischen Zehnjahrespapieren im Nu bei sieben Prozent stehen. Die Zinsen der Schuldscheine stiegen in den zurückliegenden vier Wochen bereits von 4,13 Prozent auf derzeit 4,84 Prozent.

Es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass der Schweizer Franken in einem solchen Extremszenario nicht aufwerten würde. Vor diesem Hintergrund könnte der Eurokurs den Sinkflug fortsetzen und bis zu der charttechnischen Unterstützung bei 1,2030 CHF in den Keller rauschen.

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