13.11.12

Eurokurs sinkt auf Zweimonatstief bei 1,2046 Schweizer Franken

Der Euro hat am Dienstag weiter nachgegeben. Zwischenzeitlich kostete die Gemeinschaftswährung 1,2044 Schweizer Franken. Das war der niedrigste Stand seit dem 12. September. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,2057 festgesetzt. Griechenland bekommt erst einmal kein frisches Geld. An den Finanzmärkten reagiert man enttäuscht.

Neben dem Schweizer Franken ist auch der sichere Hafen US-Dollar gefragt. Während des asiatischen Handels fiel der Eurokurs im Tief auf ein Neunwochentief bei 1,2672 USD. Zuletzt kostete die Einheitswährung 1,2692. Die September und Oktoberhochs bei 1,3170 und 1,3138 entfernen sich. Das Devisenpaar befindet sich seit drei Wochen in einer Abwärtsphase.

Aus charttechnischer Sicht ist der Eurokurs CHF derzeit weder Fisch noch Fleisch. Der gestrige Schlusskurs lag bei 1,2050. Damit hält sich die Kursentwicklung alle Optionen offen. In den kommenden Tagen dürfte sich jedoch entscheiden, ob sich der Euro auf den Weg zur Unterstützung bei 1,2030 macht oder den Widerstand bei 1,2078 in Angriff nimmt.

"Not the Dutch"

Griechenland bekommt die nächste Hilfstranche erst einmal nicht von den Euro-Finanzministern zugesprochen. Damit das Hilfsprogramm um zwei Jahre gestreckt werden kann, benötigt Hellas 32 Milliarden Euro zusätzlich. Die Summe müssten die Griechen selbst auftreiben, sagte der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem.

Auf die Frage, wer die Finanzierungslücke bezahlen werde, sagte Dijsselbloem in Luxemburg: „Not the Dutch.“ Im Gespräch ist der Rückkauf griechischer Staatsanleihen, die stark unter dem Nennwert notieren. Damit sollen Zinsen gespart werden. Vielleicht prüft die Eurogruppe auch einen Vorschlag Finnlands.

Die Finnen hatten im Frühjahr klammen Euroländern die Ausgabe von Pfandbriefanleihen empfohlen. Finnland hatte dies zu Beginn der 1990er Jahre, als es wirtschaftlich in großer Not war, erfolgreich praktiziert. Griechenland könnte beispielsweise Immobilien im Staatsbesitz oder seine Häfen als Sicherheit nutzen, um an frisches Geld zu kommen.

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