2.7.12

Schweizer Konjunkturdaten sind deutlich besser als im Euroraum

Zentrale Wirtschaftsindikatoren für die Schweiz verbessern sich. Detailhandelsumsätze und Industriekonjunktur laufen besser als von Finanzfachleuten vorhergesagt. Düster sieht es hingegen für die Eurozone aus. Rekordarbeitslosigkeit, sinkende Konsumausgaben und pessimistische Einkaufsmanager trüben das Bild.

Mit einer Erhöhung der eidgenössischen Einzelhandelsumsätze im Mai 2012 um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat rechnete fast niemand. Analysten erwarteten ein Plus von 2,1 Prozent, auch weil in dem Berichtszeitraum April 2011 bis April 2012 der Detailhandel um lediglich 0,2 Prozent zulegte.

Das positive Grundrauschen wird auch beim Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie sichtbar. Der Index verbessert sich von 45,4 auf 48,1 Zähler und ist kurz davor über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten zu klettern. Zwar dürfte sich die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten leicht abschwächen, prognostizieren die Herausgeber Credit Suisse und procure.ch.

Allerdings sieht die Lage im Euroraum deutlich düsterer aus. Dort rangiert der PMI für das Verarbeitende Gewerbe bei 44,8 Punkten. Die deutschen Einzelhandelsumsätze sanken um -1,1 Prozent, während die Umsatzzahlen der italienischen Detailhändler um -6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum einbrachen.

Besonders erschreckend ist die Arbeitslosigkeit in der Eurozone bei 11,1 Prozent. Nach der Berechnungsmethode von Eurostat, warten zwar Österreich (4,1%), die Niederlande (5,1%), Luxemburg (5,4%) und Deutschland (5,6%) mit guten Beschäftigungszahlen auf. In Spanien (24,6%), Griechenland (21,9%) und Portugal (15,2%) herrscht hingegen Massenarbeitslosigkeit. Italien befindet sich mit 10,1 Prozent unterhalb des Euroraum-Durchschnitts.

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