25.4.12

Teuerung Schweiz -1%: Durch Deflationsspirale Mindestkurs höher

Immer tiefer ins negative Terrain fällt die Teuerung der Schweiz. So sanken die Konsumentenpreise im März 2012 um -1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, berichtet das Bundesamt für Statistik. In den letzten Monaten haben sich die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität verdoppelt. Im November 2011 lag die Jahresteuerung noch bei -0,5 Prozent.

„Das einzige Politikinstrument, um die Preise von drohenden extremen Negativ-Inflationsraten wegzubringen, ist eine Anhebung der Untergrenze“, sagte der ehemalige Chef-Volkswirt der UBS und derzeitige CEO von Wellershoff & Partners, Klaus Wellershoff, in einem Gespräch mit cash.ch. „Um die Schweizer Wirtschaft steht es schlechter, als viele wahrhaben wollen. Wir haben keine Preisstabilität in der Schweiz.“

Teuerung Schweiz (Quelle: BFS).

Die Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum 2012 von Nationalbank und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) liegen zwischen 0,8 und 1,0 Prozent und geben keinen Anlass am Mindestkurs zu drehen. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt wird sich in diesem Jahr voraussichtlich um 0,6 bzw. 0,7 Prozent erhöhen, meinen Internationale Währungsfonds (IWF) und Bundesregierung.

„Die Nationalbank steht bereit, jederzeit weitere Maßnahmen zu ergreifen, falls es die Wirtschaftsaussichten und Deflationsgefahren dies erfordern“, erläuterte SNB-Präsident Thomas Jordan in einem Pressegespräch am 10. April, in dem er den Taucher des Eurokurses vom Gründonnertag auf 1,1990 CHF schilderte.

Nicht das Wirtschaftswachstum, das im nächsten Jahr laut SECO-Prognose bei 1,8 Prozent liegen soll, ist für Mindestkurs-Beobachter derzeit die entscheidende Einflussgröße, sondern die negative Teuerung. Durch den aktuellen Rückgang der Ölpreise könnte die Deflationskralle noch fester zupacken und die Teuerung Richtung -1,5 Prozent drücken. Dies könnte sodann der Auslöser für eine Mindestkurs-Anhebung auf EUR/CHF 1,2500 sein.

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