5.3.12

Der Euro Franken Mikro-Aufwärtstrend geht in die dritte Woche

Der Eurokurs lässt sich trotz schwachen Konjunkturdaten aus dem Einzelhandel und der Angst vor einem dritten Rettungspaket für Griechenland nicht zurückdrängen. Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich seit zwei Wochen in einem Mini-Aufwärtstrend. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steckt offenbar nicht dahinter und so kommt es sich um einen Euro-Anstieg aus eigener Kraft.

Zwischen dem 24. Februar und dem 5. März 2012 klettert der Euro Wechselkurs von 1,2040 auf 1,2065 CHF. Zwar handelt es sich um einen Mikroanstieg von lediglich +0,21 Prozent. Für Devisenhändler ist jedoch die Tendenz entscheidend. Es sieht nach einer Bodenbildung aus und so könnte das Devisenpaar den dritten Versuch starten einen Widerstand bei EUR/CHF 1,2130 zu knacken.

An der charttechnischen Marke scheiterte der Eurokurs bereits Mitte Januar und Anfang Februar 2012. Ohne Unterstützung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte es auch diesmal schwer werden. Allerdings führt der interimistische SNB-Präsident Thomas Jordan nicht so aggressive Devisenmarktinterventionen durch wie sein Vorgänger Philipp Hildebrand.

Schleichender Übergang

Währungsstrategen sehen darin ein Anzeichen, dass Jordan ohne eine Anhebung der Wechselkursuntergrenze, die seit dem 6. September 2011 bei EUR/CHF 1,2000 liegt, auskommen möchte. So setzt Jordan offenbar auf einen Euro-Anstieg aus eigener Kraft. Gleichzeitig reduziert er die Fremdwährungspositionen der Nationalbank, die unter seiner Führung von 254 auf 227 Milliarden Sfr nach unten gefahren wurden.

Auf diese Art und Weise dürfte Jordan versuchen sich allmählich vom Mindestkurs zu verabschieden. Sollte der Eurokurs in den nächsten Quartalen über 1,30 CHF steigen, könnte man schleichend die Euro Franken Kopplung aufgeben. Die Nationalbank würde den Mindestkurs in ihren geldpolitischen Lagebeurteilungen nicht mehr erwähnen und so die Rückkehr zu einem freien Euro Franken Wechselkurssystem ohne Notenbankeingriffe einleiten.

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