1.11.11

Pleite-Griechen werden immer dreister und würgen den Eurokurs ab


Der Euro fällt gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Vier-Wochen-Tief. Die Griechenland-Tragödie geht in die nächste Runde. Ministerpräsident Papandreou hat überraschend eine Volksabstimmung angekündigt. Die Griechen sollen über die Beschlüsse des letzten EU-Gipfels abstimmen. Damit droht die Rettung des maroden Mittelmeerlandes zu scheitern. Die Folge wäre eine unkontrollierte Staatspleite.

Am Devisenmarkt setzt der Eurokurs CHF seine Talfahrt fort. Die europäische Gemeinschaftswährung verliert -0,51 Prozent und fällt auf 1,2138 Franken. Für die Schweizerinnen und Schweizer ist der Euro so billig wie seit dem 4. Oktober 2011 nicht mehr. Die eidgenössische Währung kostet 0,8239 Euro.

Ein schwacher Einkaufsmanagerindex (PMI) aus dem Verarbeitenden Gewerbe der Schweiz hilft dem Euro bis zum Handelsbeginn an der Wall Street wieder ein wenig hoch auf 1,2187. Der PMI Index fiel von 48,2 auf 46,9 Zähler im Oktober 2011 und liegt damit noch deutlicher unter der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten. Die Eurokrise habe Bremsspuren bei der Industriekonjunktur hinterlassen, meldeten die Herausgeber Credit Suisse und der Verband für Einkauf und Supply Management.

Neben der Griechenland-Panik sorgt die Pleite des US-Brokers MF Global für Panikwellen an den Finanzmärkten. Das amerikanische Brokerhaus hat sich offenbar mit europäischen Staatsanleihen verspekuliert und meldete mittlerweile Gläubigerschutz nach „Chapter 11“ an. Die einsturzgefährdet Risikobereitschaft bringt neben dem Eurokurs auch die Aktienmärkte in Bedrängnis.

Das Schweizer Börsenbarometer SMI fällt um -2,72 Prozent auf 5.575,54 Zähler. Im Verlauf des Handelstages rutschte der Aktienindex zeitweise auf 5.522,18 Punkte herab. Der deutsche Dax liegt aktuell mit -5,07 Prozent in der Verlustzone und weist einen Indexstand von 5.829,89 Punkte auf. Deutsche Bank und Commerzbank Titel fallen um bis zu elf Prozent.

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