25.11.11

Euro ist nur noch 1,2251 Schweizer Franken wert nach Thanksgiving


Gegen die Stärke des Schweizer Franken ist kein Kraut gewachsen. Deviseninterventionen der Nationalbank hindern den Eurokurs nicht daran auf 1,2251 CHF zu fallen. Die europäische Gemeinschaftswährung ist aktuell so wenig wert wie zuletzt am 4. November 2011. Gleichzeitig verteuert sich der eidgenössische Franken auf 0,8163 Euro.

Italien muss Rekordzinsen zahlen bei der Platzierung von kurzfristigen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von sechs Monaten. Investoren verlangten einen Zinskupon in Höhe von 6,50 Prozent, um Schultitel in Höhe von acht Milliarden Euro zu zeichnen. Es handelt sich um den höchsten Zinssatz seit knapp 15 Jahren. Bei einer Emission Ende Oktober 2011 hatte der Zins für die sechsmonatigen Staatspapiere noch bei 3,54 Prozent gelegen.

Die Schuldenkrise hat sich in den letzten Wochen drastisch intensiviert. Die Beschlüsse des letzten EU-Gipfels Ende Oktober 2011 verpufften an den Finanzmärkten. Mittlerweile hat sich die Krise auf die Euro Kernstaaten ausgeweitet, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Deutschland bekommt Probleme seine Staatsanleihen unters Volk zu bringen. Am Mittwoch scheiterte eine Emission von zehnjährigen Bundesanleihen.

Unterdessen steigen auch die Zinskosten für andere Euroländer mit der Top-Bonitätsnote „AAA“. Die Renditen von zehnjährigen österreichischen Staatsanleihen erhöhten sich von 2,50 auf 3,84 Prozent zwischen dem 22. September und dem 25. November 2011. Umlaufrenditen von niederländischen Schuldtiteln mit einer Laufzeit von zehn Jahren kletterten von 2,13 auf 2,77 Prozent.

Frankreich muss seit Wochen um seine „Triple-A“ Note bangen. Obwohl die Ratingagenturen noch nicht zugeschlagen haben, zeigt der Zinskupons von französischen Staatsanleihen (OATS) bei aktuell 3,74 Prozent, dass Investoren die „Grande Nation“ nicht mehr als „AAA“ Land wahrnehmen. In Belgien fordert derweil Ministerpräsident Leterme seine Landsleute auf die eigene Anleihen des mit 100 Prozent der Wirtschaftsleistung verschuldeten Landes zu kaufen.

Ohne das Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wäre der Eurokurs schon deutlich unter 1,20 CHF, sagen Händler. Allerdings sorgt die SNB mit dem Verkauf der eigenen Währung dafür, dass der Franken nicht wieder stärker wird. Die SNB handelt bisher äußerst klug und ließ sich auch nicht von der Schweizer Wirtschaft in die Enge treiben, die eine Anhebung des Mindestkurses auf 1,25 CHF bzw. 1,30 CHF forderte. So wäre es deutlich kostspieliger und risikoreicher höhere Wechselkursgrenzen in dem extrem ungewissen Marktumfeld zu verteidigen.

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