6.10.11

Eurokurs schiesst hoch auf 1,2425 CHF, Schweizer Teuerung +0,5%

Die Euro Kursentwicklung macht einen Satz nach oben. So klettert der Eurokurs auf 1,2425 CHF nach der Veröffentlichung der Schweizer Teuerung. Auf Jahressicht kletterten die eidgenössischen Konsumentenpreise um +0,5 Prozent im September 2011. Die monatliche Teuerung in der Schweiz lag bei +0,3 Prozent im September 2011 gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten mit einer Stagnation der Verbraucherpreise gerechnet und einer Inflationsrate von 0,0 Prozent.

Unterdessen veröffentlichte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Höhe ihrer Devisenreserven. So kletterten die ausländischen Währungsbestände von 253 auf 282 Milliarden CHF. Die Nationalbank hat im September 2011 ca. 29 Milliarden Franken in den Devisenmarkt gepumpt, um die Wechselkursuntergrenze zu verteidigen. Die eidgenössischen Währungshüter koppelten am 6. September 2011 den Franken an den Euro mit einem Mindestkurs von EUR/CHF 1,2000.

Schuldenerlass

Aktuell hilft dem Eurokurs auch das positive Aktienmarktumfeld. Die Risikobereitschaft steigt, weil die politische Führung der Eurogruppe mittlerweile substanzielle Lösungsansätze ausarbeitet. So wurde auf dem Treffen der Euro-Finanzminister am 3. Oktober 2011 über einen teilweisen Schuldenerlass für Griechenland diskutiert. Experten rechnen damit, dass die Griechen ca. 50 Prozent ihrer Schulden erlassen bekommen könnten.

Voraussetzung dafür wäre ein entsprechender Bericht der Troika. Die Buchprüfer des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Kommission müssten zunächst offiziell feststellen, dass Griechenland seine Schulden nicht mehr tragen könne. Im Zuge eines griechischen Schuldenschnitts müsste man sich in erster Linie um die Banken kümmern. Es besteht bereits Einigkeit in der Eurogruppe, dass man angeschlagenen Banken unter die Arme greifen wolle.

Aus technischer Sicht ist für den Eurokurs entscheidend, ob er einen wichtigen Widerstand bei 1,2345 CHF überwinden kann. Bisher prallte die europäische Gemeinschaftswährung zweimal an der Marke nach unten ab, nämlich am 4. Juli 2011 und am 22. September 2011. Wenn der Schweizer Franken den Euro diesmal durchlässt, wäre Platz bis zum nächsten Widerstandsbereich bei 1,2680 CHF.

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