18.4.11

Die Euro Kursentwicklung schafft es nicht, Griechenland auch nicht


Zum Wochenauftakt ist die Euro Kursentwicklung weiter abgerutscht. So fiel der Eurokurs CHF auf 1,2840 während des asiatisch geprägten Handels und erreichte ein Vierwochentief. Bundesfinanzminister Schäuble hatte in einem Interview mit der Zeitung „Welt“ gesagt, dass er weitere Maßnahmen im Fall von Griechenland für möglich halte. Eine etwaige Umschuldung des krisengeschüttelten Mittelmeerstaates führte zu erhöhten Käufen des Schweizer Frankens. Vor dem Hintergrund der Schuldenkrise wird der Eurokurs abermals abgestraft.

Neben Griechenland lauern weitere Gefahren in Portugal und Irland. So schlüpfte Lissabon mittlerweile trotz aller Beteuerungen zuvor, dass ein solcher Schritt nicht erforderlich wäre, nun doch unter den 750 Milliarden Euro Rettungsschirm. Die Ratingagentur Moody’s Investor Service verringerte die Bonität irischer Staatsanleihen um zwei Stufen auf „Baa3“. Die von der Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority, EBA) derzeit durchgeführten Banken-Stresstests sorgen ebenfalls für Ungewissheit, obwohl die Ergebnisse voraussichtlich erst im Juni 2011 veröffentlicht werden.

Die Euro Kursentwicklung geht schon seit zwei Wochen am Stock gegenüber dem Schweizer Franken. So fiel der Eurokurs von 1,3240 CHF auf 1,2840 CHF zwischen dem 6. April und dem 18. April 2011. Dabei durchbrach der Wechselkurs wichtige Unterstützungen bei EUR/CHF 1,3205 und 1,2860. Gleichzeitig tauchte die europäische Gemeinschaftswährung unter den 200-Tage gleitenden Durchschnitt ab und lässt damit eine rasche Erholung auf EUR/CHF 1,35 oder 1,40 in den nächsten Monaten unwahrscheinlicher werden.

Dass die Leitzinsen im Euroraum steigen und der Eurokurs dadurch das Potential hat deutlich zu steigen, spielt derzeit keine Rolle. Analysten rechnen mittlerweile damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Schlüsselzins bis zum Jahresende auf mindestens 1,75 Prozent anheben werde. In der Eidgenossenschaft sind vergleichbare Absichten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht bekannt. Der schweizerische Leitzins befindet sich seit März 2009 bei 0,25 Prozent.

Aktuell ist die Inflationsangst im gemeinsamen europäischen Währungsraum deutlich ausgeprägter als in der Schweiz. So kletterten die Verbraucherpreise in der Eurozone um +2,7 Prozent zwischen März 2010 und März 2011, vermeldete die Europäische Statistikbehörde Eurostat. Damit mussten die Statistiker ihre erste Schätzung, welche bei +2,6 Prozent gelegen hatte, leicht nach oben korrigieren. Die jährliche Teuerung in der Schweiz lag bei +1,0 Prozent im März 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Meistgelesen