22.1.11

Euro Franken Kurs belastet weiter Schweizer Wirtschaft laut SNB

Der starke Schweizer Franken Wechselkurs gegenüber dem Euro sei eine große Belastung für einige Sektoren der eidgenössischen Wirtschaft. Dies sagte der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand. Nicht zuletzt wegen des Frankens erwarte die SNB eine beträchtliche Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität. Allerdings zeigen die aktuellen Indikatoren weiterhin eine lebendige ökonomische Entwicklung in der Schweiz, so Hildebrand.

Seit dem Jahresauftakt 2011 hat sich der Eurokurs zum Franken spürbar erholt. So kletterte die Gemeinschaftswährung von 1,2414 auf 1,3066 CHF zwischen dem 3. Januar und dem 22. Januar 2011. Dabei pendelte sich der Euro CHF Kurs über der Marke von 1,30 ein und so kostet der Schweizer Franken derzeit 76,66 Euro-Cents.


Positive Konjunkturdaten aus der Eurozone, eine Abschwächung der Staatsschuldenkrise sowie eine mögliche Erhöhung des Leitzinssatzes durch die Europäische Zentralbank (EZB) haben den Höhenflug des Euro unterstützt. Das Ifo Geschäftsklima für die Bundesrepublik Deutschland konnte einen abermaligen Anstieg erzielen. Der Index des Münchner Ifo Instituts kletterte von 109,8 auf 110,3 Punkte.

Volkswirte hatten einen Wert von 110,0 Punkten prognostiziert. Zu dem höheren Anstieg hat insbesondere die Verbesserung beim Teilindex für die Geschäftserwartungen beigetragen. Die Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate hätten die befragten Unternehmen positiver beurteilt als im Dezember 2010, teilte das Ifo Institut mit. Der Teilindex kletterte von 106,8 auf 107,8 Punkte.

Die Finanzmärkte beurteilen die Handlungsbereitschaft der Euro-Staaten in Bezug auf weitere Maßnahmen zur Staatsschuldenkrise insgesamt positiv. Seitdem sich Portugal erfolgreich Fremdkapital beschaffen konnte über die Platzierung von Staatsanleihen, wurde dem Thema Schuldenkrise wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Darüber hinaus werden beim EU-Gipfel in März 2011 weitere Maßnahmen erwartet, wie beispielsweise die Erhöhung des Rettungsschirms.

Es zeichnet sich eine sehr unterschiedliche Geldpolitik zwischen der Europäischen Zentralbank und der Schweizerischen Nationalbank ab. Während die SNB die Geldschleusen weit geöffnet hält, hat die EZB indirekt eine Straffung angekündigt nach der geldpolitischen Sitzung am 12./13. Januar 2011. Die härtere Gangart der EZB ist dem Eurokurs gegenüber dem Schweizer Franken ebenfalls zu Gute gekommen.

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