26.9.16

EUR/CHF: Hoffnung auf die Negativzins-Peitsche der Schweiz

Der Euro legt einen Zahn zu, und so klettert der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,0910. Die deutsche Wirtschaft ist in Hochstimmung. Der eine oder andere Konzernlenker liebäugelt vielleicht schon mit einer Abschwächung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Untermauert wird die steigende Devisennotierung vom Internationalen Währungfonds (IWF). Er sagt, dass der Franken "moderat überbewertet" sei und fordert die Schweiz auf, die Negativzins-Peitsche herauszuholen.

"Die deutsche Wirtschaft erwartet einen goldenen Herbst", informiert der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest. Der Ifo-Geschäftsklimaindex klettert völlig überraschend auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Interessant ist, dass sich die Geschäftserwartungen stärker aufhellen als die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage.

Europa könnte nach Einschätzung des US-Think-Tank Eurasia Group Anfang 2017 einige Wirtschaftssanktionen gegen Russland abmildern, meldet CNBC. Bereits auf dem nächsten EU-Gipfel im Oktober könnten sich Deutschland und Frankreich auf ein neues Verfahren verständigen, um die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland Step-by-Step zu betreiben.

Der IWF empfiehlt derweil der Schweizerischen Nationalbank (SNB), ihr Negativzins-Regime zu verschärfen. Neben einer weiteren Senkung des Einlagenzins (aktuell: -0,75%) könnte man Ausnahmen abschaffen. Auf Girokonten der zentralen Bundesverwaltung und Guthaben der staatlichen Rentenversicherung erhebt die SNB bisher keinen Negativzins.

Sollte die SNB etwas beim Negativzins machen, müsste sie weniger mit Devisenkäufen den Schweizer Franken abschwächen, mutmaßt man beim IWF. Der Euro klettert zwar nach den Einlassungen des Weltwährungfonds ein wenig. Damit es aber wieder über 1,10 Franken geht, müssten schon konkrete Maßnahmen beschlossen werden, signalisiert der Euro und bleibt mit seinem Anstieg bei 1,0910 Franken hängen.

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