28.6.16

Spekulanten besiegt: Euro mit Rückenwind

Am Devisenmarkt kommt es zu zwei wichtigen Entwicklungen: Das Britische Pfund schwächt sich nach dem Brexit massiv ab. Hierbei dürfte es sich um etwas Dauerhaftes handeln. Der Schweizer Franken wird hingegen nur vorübergehend stärker. Auf einen kurzen Ausflug des EUR/CHF-Kurses auf ein 11-Monatstief bei 1,0620 folgt ein Anstieg auf 1,0865.

Die Gretchenfrage lautet: Wie viel der Erholung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken ist auf das Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zurückzuführen? Denn die habe "Interventionen im zweistelligen Milliardenbereich" getätigt, sagt die Währungsexpertin Ursina Kubli von der Bank Sarasin im Gespräch mit der Schweizer Finanznachrichtenagentur awp.

Aktuelle Wasserstandsmeldungen von dem Markt für Devisenoptionen zeigen, dass die SNB mit ihrem beherzten Eingreifen Spekulanten, die auf einen Rückfall des Euros gesetzt hatten, das Genick brach.

Das Verhältnis zwischen einmonatigen Call-Optionen und Put-Optionen beim EUR/CHF-Kurs liegt drei Handelstage nach dem Brexit bei -1,6%. Vor dem Brexit war der von Devisenprofis mit Argusaugen beobachtete so genannte 25-Delta Risk Reversal bei -3,55%. Der Überhang von Put-Optionen (also jenen Derivaten, die bei einen fallenden EUR/CHF-Kurs im Geld landen) gegenüber Call-Optionen hat sich deutlich verkleinert.

Während der Euro-Franken-Kurs bereits in seine Trading-Range vor dem Brexit bei 1,08-1,09 zurückgekehrt ist, bleibt es beim Britischen Pfund zappenduster. 1 Euro ist mit 0,83 Pfund so viel wert wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Gegen den US-Dollar ist das Pfund aktuell bei 1,33 Dollar nahe dem 31-Jahrestief vom Vortag bei 1,31 - nach Ständen von über 1,50 vor dem Brexit-Votum.

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