Euro-Skeptiker nehmen 1,07 Franken ins Fadenkreuz

Auf den letzten Metern gibt der Euro beinahe noch seine zum Franken eingefahrenen Gewinne ab. Der Eurokurs sinkt auf 1,1030 Franken. Er steht damit nur unwesentlich höher als Anfang Mai 2015, als es 1,0975 Franken waren. Die Bären positionieren sich. Für sie sind die aktuellen Niveaus gute Einstiegspunkte, um auf einen fallenden Wechselkurs zu spekulieren.

Ist der Euro mit 1,10 Franken zu hoch bewertet? Diese Frage beantworten die Devisenexperten der Bayerischen Landesbank und der Commerzbank mit einem klaren Ja. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) habe in den letzten Wochen und Monaten mit gezielten Interventionen einiges an Schützenhilfe geleistet, um den Franken zu schwächen, begründet die BayernLB.

Ein hoher Leistungsbilanzüberschuss steht einer weiteren Abschwächung des Frankens entgegen. Die Schweiz konnte im letzten Jahr ihren Leistungsbilanzüberschuss, der sich maßgeblich aus den Exporten minus den Importen speist, trotz der Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken steigern. Der Überschuss lag nach neuen Zahlen der SNB in 2015 bei 73 Milliarden Franken - nach 57 Milliarden Franken in 2014.

Gemäß einer neuen Schweizer Franken Prognose der Bayerischen Landesbank wird der Euro in den nächsten zwölf Monaten auf 1,07 fallen. Die Commerzbank sieht den EUR/CHF-Kurs selbiges Niveau bereits Ende 2016 erreichen. Sie verweist auf weitere Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die den Euro belasteten.

Der Eurokurs kletterte in den ersten Wochen des Jahres 2016 von 1,09 auf 1,12 Franken. Es folgte bis Ende Februar 2016 ein Rückfall auf 1,08 Franken. Dann kam es bis zum 20. Mai 2016 zu einem erneuten Anstieg, der diesmal aber bereits bei 1,1130 endete.

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