28.3.16

5 Fakten zum Franken: Euro unterliegt in allen Belangen

1. Wachstum
Beim Wirtschaftswachstum liegen Euroraum und Schweiz gleichauf. Ökonomen rechnen für das laufenden Jahr für beide Währungsräume mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von etwa 1,5%. Das Wachstum in der Schweiz ist jedoch strukturell hochwertiger. Die Wirtschaft hat überraschend gut die Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken gemeistert. Im Euroraum gibt es über die Notenpresse organisiertes Wackel-Wachstum.

2. Inflation
Die jährliche Inflationsrate in Euroland lag zuletzt bei -0,2%, die in der Schweiz bei -0,8%. An der langfristige Wechselkursentwicklung der Deutschen Mark (DM) zum US-Dollar lässt sich gut erkennen, dass die Währung mit der geringeren Inflation aufwertet. In Deutschland war die Teuerung über Jahrzehnte weg nicht so hoch wie in den USA, was dazu führte, dass die DM gegenüber dem Dollar immer stärker wurde.

3. Charttechnik
Ein 14-monatiger Aufwärtstrend des Euros steht vor dem Aus. Damit deutet sich eine Fortsetzung des langfristigen Abwärtstrends an. Der Trend hat seinen Ursprung im Oktober 2007. Damals war 1 Euro 1,68 Franken wert. Das Tief des Trends wurde im Januar 2015 bei einem EUR/CHF-Kurs von 0,98 erreicht. Dieses Tief muss aus charttechnischer Sicht nicht notwendigerweise das Ende der Fahnenstange sein.

4. Geldpolitik
Die Europäische Zentralbank (EZB) feuert aus allen Rohren. Zwar interveniert auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) weiterhin am Devisenmarkt. Ihre Bereitschaft die Notenpresse laufen zu lassen, ist aber deutlich kleiner. Der Euro ist im Nachteil, weil die EZB den Ankauf von Staatsanleihen und andere Maßnahme über die Notenpresse finanziert. Beim Franken ist der von den sporadischen Interventionen der SNB ausgehende Verwässerungseffekt geringer.

5. Arbeitslosigkeit
In der Eurozone liegt die Arbeitslosenrate bei 10%, in der Schweiz lediglich bei 4,5%. Noch weiter klafft die Schere bei der Jugendarbeitslosigkeit auseinander. Die verlorene Generation Südeuropas ist politischer Sprengstoff für die Eurozone. Die neuen politischen Kräfte in Italien, Spanien, Portugal und Griechenland wollen das Regelwerk der Euro-Verträge von Maastricht abschaffen. Sie gehen damit auf Konfrontationskurs zu Deutschland.

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