21.2.16

Wie geht es mit dem EUR/CHF-Kurs weiter? Ein Ausblick

Nach zwei Wochen leichter Abstieg legt der Euro eine Pause ein. Die EUR/CHF-Devisennotierung befindet sich in einer Komfortzone zwischen 1,0950 und 1,1100. Wie so oft, sind die Banken-Prognostiker keine große Hilfe, wenn es darum geht den EUR/CHF-Kurs vorherzusagen. Wer sich auf träge Punkt-Prognosen verlässt, anstatt dynamische Szenario-Prognosen einzusetzen, wird wohl immer hinter der Wechselkurs-Kurve bleiben.


Der Eurokurs wird bis Ende März 2016 auf 1,11 Franken und bis zur Jahresmitte auf 1,13 Franken steigen, prognostiziert Hans Redeker, Chef für globale Währungsstrategie bei Morgan Stanley. "Die Luft für den Euro wird hier in der Region von 1,1030 langsam dünn. Wir gehen davon aus, dass die Widerstandsmarke bei 1,1050 kaum geknackt wird", meint hingegen die St.Galler Kantonalbank. Sie sieht den Eurokurs im Tief bei 1,06 Franken.

Weder das eine, noch das andere, könne man sagen, solange sich der Wechselkurs in seiner Komfortzone befindet, meinen Charttechniker. Denn erst bei einem Wochenschluss-Kurs über 1,1100 Franken hätte der Euro das Zeug auf 1,13 Franken zu steigen.

Im Falle eines Rückgangs unter 1,0950 wird es knifflig. Dann spräche zwar so einiges für ein Ende der trägen Aufwärtsbewegung, die nach der Mindestkurs-Aufhebung bei 0,98 begann. Es wird allerdings gemunkelt, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) spätestens bei 1,08 eingreifen wird, um den Euro in Tuchfühlung mit der Marke von 1,10 zu halten.

Fundamentalanalysten pochen darauf, dass sich der Euro erst nach den nächsten Notenbanksitzungen in die eine oder andere Richtung bewegen wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet am 10. März 2016 über weitere Lockerungen der Geldpolitik. Eine Woche später wird dann die SNB womöglich versuchen, mit einer Senkung ihres Einlagenzinses (aktuell: -0,75%) dem EUR/CHF-Kurs Aufwärtsspielraum zu verschaffen.

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