30.6.15

Vor Ministerpräsident Feigling fürchtet sich EUR/CHF nicht

Der Euro lässt sich vom Harakiri-Kurs der griechischen Regierung nicht unterkriegen. 1 Euro ist mit 1,04 Franken so viel wert wie vor der in Griechenland anberaumten Volksabstimmung. Weil sich Alexis Tsipras als Ministerpräsident-Feigling entpuppt, entspannt sich die Lage. Die Chancen steigen, dass sich der Linkspopulist bald aus dem Staub macht.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat zum Auftakt der Handelswoche am Devisenmarkt eingegriffen, wie Notenbankchef Thomas Jordan einräumte. Die von ihr getätigten Euro-Stützungskäufe, mit denen sie ein Absinken des EUR/CHF-Wechselkurses Richtung 1:1 (Parität) verhindert, waren aber offenbar homöopathisch dosiert.

"Die SNB dürfte nicht heftig am Devisenmarkt interveniert haben", zitiert die Schweizer Handelszeitung den Chef-Analysten Christian Gattiker von Julius Bär. "Wenn es in Europa zu unsicher wird, flüchten die globalen Investoren weniger in den Franken, sondern in den Dollar", erläutert Gattiker.

Ministerpräsident Feigling

Alexis Tsipras entpuppt sich als weichgespülte Version eines Hugo Chávez oder Che Guevara. Es kristallisiert sich heraus, dass Tsipras nicht den Mut hat, den Griechen ihren geliebten Euro wegzunehmen, um mit der Drachme waschechten Sozialismus über die Notenpresse zu machen.

Denn im Zweifel wird der Sohn eines griechischen Bauunternehmers eher davon laufen, signalisiert der Ministerpräsident nun im griechischen Fernsehen. Tsipras hat mit Guevara durchaus Ähnlichkeiten. Auch der argentinische Kuba-Revoluzzer kam aus einer bürgerlichen, recht gut betuchten Familie.

Bei einem Ja in der Volksabstimmung zu den Reformauflagen werde er die von den Geldgebern geforderten Maßnahmen nicht umsetzen, sagt Tsipras im Fernsehen. Auch bei einem Nein scheinen seine Tage gezählt. Hintergrund sind die Kapitalverkehrskontrollen, die sich nur mit Hilfe der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder rückgängig machen lassen.

Aus der Sicht des halben Revoluzzers Tsipras, der sich als "Ministerpräsident Feigling" nicht traut Entscheidungen zu treffen, wie der Griff zur Volksabstimmung zeigt, wäre es daher nur logisch, sich aus dem Staub zu machen. In ein paar Jahren könnte er dann einen neuen Anlauf starten.

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