1.12.14

Nein zur Goldinitiative ein Rohrkrepierer für den EUR/CHF

Die Schweizerinnen und Schweizer sagen Nein zur Goldinitiative, woraufhin sich der Euro vom Mindestkurs bei 1,2000 Franken löst. Weil die Gemeinschaftswährung aber nur auf 1,2040 klettert, sind viele enttäuscht. Man hatte sich etwas mehr versprochen. Der blutleere Anstieg zeigt, dass sich die Zukunft des EUR/CHF-Paares im Euroraum und bei der EZB in Frankfurt entscheidet.


78 Prozent stimmten gegen die Initiative "Rettet unser Schweizer Gold". Damit hat sich das Lager der Gegner in den letzten Wochen noch einmal deutlich vergrößert. Das Stimmvolk gibt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine Blankovollmacht für die Verteidigung der Untergrenze. Eine Annahme der Goldinitiative hätte gemäß vieler Experten die Mindestkurspolitik aus den Angeln gehoben.

"Das Ergebnis kann als Vertrauensvotum für die SNB interpretiert werden, was die Glaubwürdigkeit des Boden stärkt", zitiert Bloomberg den Währungsexperten Beat Siegenthaler von der UBS.

Giftpfeil von Draghi?

Frustrierend für die Befürworter eines stärkeren Euros ist die Reaktion am Devisenmarktes. Der Euro steigt zwar kurz auf 1,2040 Franken, sinkt aber danach auf 1,2020. Die Kursreaktion ist ein Indiz dafür, dass die Goldinitiative nicht dafür verantwortlich war, dass der Euro in den letzten Wochen auf 1,2000-1,2010 Franken sank, woraufhin die SNB intervenieren musste.

Nun schaut alles auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag. EZB-Chef Mario Draghi könnte wieder eine Überraschung parat haben, weil die nächste Sitzung erst am 22. Januar 2015 stattfindet. Die EZB wird ab 2015 nur noch alle sechs Wochen über die Geldpolitik entscheiden.

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