9.7.14

Crash am Immobilienmarkt große Chance für Franken-Schuldner

Weil die Geldpolitik in der Schweiz ein Abziehbild der EZB ist, bauen sich Ungleichgewichte auf. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht sich nun gezwungen vor einem Crash auf dem Immobilienmarkt eindringlich zu warnen. Sollte die Immobilienblase platzen, könnten Franken-Schuldner in Form eines Wechselkursanstiegs auf ihre Kosten kommen.

SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg warnte nun in Gesprächen mit der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" eindringlich vor einem Crash am Immobilienmarkt. Am Devisenmarkt notiert der Euro aktuell bei 1,2160 Franken etwas fester, nachdem die europäische Wärhung in der vergangenen Woche auf ein 4-Monatstief bei 1,2132 abtauchte.

"Wir weisen immer wieder auf diese Risiken hin, nicht zur Freude aller", sagte Zurbrügg. "Fakt ist: Die lang anhaltende Phase tiefer Zinsen erhöht die Risiken der Finanzstabilität", erklärte er. Mit seiner Mahnung vor einer jahrzehntelangen Niedrigzinspolitik widerspricht Zurbrügg der Fed-Chefin Janet Yellen, die von einem solchen Gefahren nichts wissen will.

Immer mehr Devisenexperten kommen mittlerweile zu der Schlussfolgerung, dass der Franken nur abwerten werde, wenn die wahren Beweggründe dafür aus der Schweiz kämen. Bisher ist der Dreh- und Angelpunkt fast sämtlicher Schweizer Franken Prognosen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Erst wenn die EZB damit beginne (voraussichtlich im Jahr 2016) die Zinsen anzuheben, könne der Euro-Franken-Kurs steigen, lautet das Kredo vieler Währungsspezialisten.

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Wer einen stärkeren Euro zum Franken will, wie Fremdwährungskreditnehmer, die sich vor mehr als einem Jahrzehnten in der eidgenössischen Währung verschuldeten, müsste demnach auf ein Eigentor der Schweiz hoffen. Mit der immer größer werdenden Immobilienblase würden sich die Eidgenossen ein solches schießen. Auch könnte die Schweizer Wirtschaft wegen dem Anti-Einwanderungsvotum ins Wanken kommen.

Sollte der Euro im Zuge von hausgemachten Problemen in der Schweiz über 1,30 Franken steigen, würde sich die Kreditsumme eines Franken-Darlehens deutlich verringern. Jedoch könnten die Wechselkursgewinne durch Verluste in den Ansparprodukten wieder aufgezehrt werden, weshalb Kreditexperten dazu raten, mit der Tilgung eines Franken-Darlehens zu beginnen.

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