27.5.13

Bank Austria Mutter UniCredit wagt Euro CHF Prognose von 1,33

Mit dieser Schweizer Franken Prognose lehnt sich die UniCredit sehr weit aus dem Fenster. Bis zum Jahresende soll die Gemeinschaftswährung auf 1,33 Franken steigen. Damit ist man noch zuversichtlicher als die Commerzbank. Interessanterweise sind von der Schuldenkrise stark gebeutelte Banken besonders optimistisch, wenn es um die Zukunft der Gemeinschaftswährung geht.

Die Commerzbank gehört diesem Lager ebenfalls an. Sie prognostiziert bis zum Jahresende einen Anstieg des Euros auf 1,30 CHF. Bis zur Jahreshälfte 2014 soll die Einheitswährung sodann auf 1,37 Franken emporgestiegen sein. Um die Seriosität solcher Vorhersagen besser beurteilen zu können, wird man erst einmal sehen müssen, ob der Euro in den nächsten fünf Wochen, wie von der Commerzbank vorausgesagt, auf 1,27 CHF steigen wird.

Auf den ersten Blick erscheint es unsinnig Schweizer Franken Prognosen der Banken mit ihrer Bonität und ihrem Standing an den Kapitalmärkten in Verbindung zu bringen. Schaut man ein wenig genauer hin, existieren jedoch Interessenkonflikte. Viele der Mitarbeiter der Research-Abteilungen von UniCredit und Commerzbank dürfte Aktien ihres Arbeitgebers besitzen.

Die Kurse der Anteilsscheine sind durch Kapitalerhöhungen verwässert und kennen seit Jahren nur eine Richtung, nämlich die nach unten. Man dürfte daher ein Interesse daran haben, die Marktmeinung so weit wie möglich, auf ein baldiges Ende der Schuldenkrise einzuschwören. Eine deutliche Abwertung des Schweizer Frankens wäre zweifelsfrei ein Indiz dafür, dass alles wieder so ist, wie in den "guten alten Zeiten" zwischen 2002 und 2007.

Sollte die Schuldenkrise wieder aufflammen und hätten Commerzbank und UniCredit nach Griechenland ein weiteren Schuldenschnitt in einem anderen Euroland zu verkraften, müsste man die Aktionäre wieder zu Kasse bitten. Darüber hinaus könnten Sparguthaben über 100.000 Euro konfisziert werden, weil Bail-Out Geld vom Staat seit der Zypern-Krise extrem schwer zu bekommen ist.

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