22.4.13

Bella Italia sei dank! Eurokurs überspringt 1,22 CHF

Sie haben es fertig gebracht einem 87-jährigen eine zweite Amtszeit abzufordern. Wenn Italiens Politiker ihn in sieben Jahren dann lassen, darf der alte neue Staatspräsident Giorgio Napolitano vielleicht in den Ruhestand gehen. Für den Eurokurs und die Finanzmärkte ist die Italien-Story positiv. Napolitano steht für Stabilität, niedrige Zinsen und steigende Risikobereitschaft.

Am Devisenmarkt klettert die Gemeinschaftswährung auf 1,2206 Franken. Es deutet sich ein Test der oberen Trendlinie an. Die Renditen von italienischen Zehnjahrespapieren sinken auf 4,12 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit drei Monaten. Nach dem komplizierten Wahlausgang waren die Zinsen steil auf 4,93 Prozent gestiegen.

Weil Bersani, Berlusconi und Grillo ihre persönlichen Interessen über die Interessen des Landes stellen (augenscheinlich eine wichtige Voraussetzung, um in Italien Politik machen zu dürfen), muss Napolitano die Kohlen aus dem Feuer holen. Die Finanzmärkte hoffen, dass er eine Regierung des Präsidenten bildet.

Als neuer Regierungschef ist der frühere Ministerpräsident Giuliano Amato im Gespräch, von dem während des Wahlkampfes freilich nichts zu hören war. Die Italienerinnen und Italiener würden nach Mario Monti zum zweiten Mal jemand vorgesetzt bekommen, über den sie nicht abstimmen konnten.

Die neue Regierung wird sich voraussichtlich auf die Erhöhung der italienischen Wettbewerbsfähigkeit fokussieren. Das Haushaltsdefizit hat Monti erfolgreich in den Griff bekommen. Italiens Unternehmen mangelt es an einem effektiven Verwaltungs- und Rechtsapparat sowie einer niedrigeren Steuer- und Abgabenbelastung.

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