25.3.13

Euro auf 1,2188 CHF fallend verhöhnt Zypern-Rettung

Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs im Verlauf des Handelstages von 1,2245 auf 1,2188 CHF. In Zypern ist die Kuh zwar vom Eis. Dafür stehen nun alle Bankkunden der Eurozone, die mehr als 100.000 Euro auf der hohen Kante haben, auf dem Eis. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem spricht Tacheles. Man wird Banken zerschlagen, wenn Regierungen ihre Hausaufgaben nicht machen.

Die Verunsicherung im Euroraum bleibt trotz der Rettungsaktion für Zypern groß. Neben dem Schweizer Franken profitiert der US-Dollar. Der Euro sinkt binnen weniger Stunden von 1,3050 auf 1,2850 USD (-1,53 Prozent). Das Hoch vom 1. Februar, als die Gemeinschaftswährung auf 1,3712 Dollar kletterte, rückt in die Ferne.

"Wenn es ein Risiko mit einer Bank gibt, dann sollte unsere erste Frage sein: 'Okay, was wollt ihr in der Bank dagegen tun? Was könnt ihr tun, um euch selbst zu rekapitalisieren?' Wenn es die Bank nicht kann, dann reden wird (die Eurogruppe) mit den Anteilseignern und den Gläubigern, wir halten sie dazu an zu der Rekapitalisierung beizutragen, und wenn notwendig die unversicherten Guthabenhalter"; sagt Dijsselbloem in einem Interview mit der Financial Times und Reuters.

Vor allem in Madrid dürfte man folgende Bemerkungen Dijsselbloem als Warnschuss auffassen. Auf die Frage, was die Entscheidung zu Zypern für andere Länder bedeutetet, erläutert der Niederländer: "Komme damit zurecht (mit den Banken), bevor du in Schwierigkeiten gerätst. Stärke deine Banken, repariere deine Bilanzen und nimm zur Kenntnis, dass wir (die Eurogruppe) bei einer Problembank nicht länger kommen und dir das Problem abnehmen."

Damit ist eine direkte und schnelle Rekapitalisierung angeschlagener Banken, die Altlasten haben, über den permanenten Rettungsschirm ESM vom Tisch. Die spanische Regierung ist ein Verfechter dieser Vorgehensweise.

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