7.6.12

SNB Devisenreserven steigen unvermutet auf 303,8 Mrd. Franken


Die Fremdwährungsreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich mächtig aufgebläht. So kletterte der Gegenwert des Bestandes ausländischer Devisen von 237,6 auf 303,8 Milliarden Franken. Es ist der höchste Stand seit der Einführung des Mindestkurses. Analysten hatten mit einer Größenordnung von 250 Milliarden Franken gerechnet.

„Die heutigen Daten zeigen, dass die Nationalbank im Monat Mai tatsächlich zu bedeutsamen Interventionen gezwungen war“, sagt David Marmet, Leiter Volkswirtschaft Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zu baz.ch/Newsnet.

Am Währungsmarkt klebt der Eurokurs weiterhin in unmittelbarer Nähe der Untergrenze. Gegenüber dem Schweizer Franken notiert die Gemeinschaftswährung aktuell bei 1,2011. Im späten amerikanischen Handel des Vortages sank das Devisenpaar auf EUR/CHF 1,2005. Der Euro Dollarkurs befindet sich im Erholungsmodus und steigt 1,2594. Das Jahrestief vom zurückliegenden Freitag bei 1,2288 ist um mehr als drei Cents entfernt.

„Ein „großer Teil“ war notwendig, um den Mindestkurs zu verteidigen, räumte SNB-Pressesprecher Walter Meier gegenüber Bloomberg News ein. Analysten schätzen, dass die Notenbanker bis zu 60 Milliarden Franken neu drucken mussten, um den Eurokurs über 1,2000 CHF zu halten. Die verbleibenden 6,2 Milliarden gingen hauptsächlich auf die Aufwertung des Dollars gegenüber dem Franken zurück.

Der Dollarkurs kletterte zwischen dem 1. Mai und dem 31. Mai 2012 von 0,9042 auf 0,9735 CHF (+7,66 Prozent). Zum Ende des ersten Quartals 2012 belief sich der Anteil der Dollarreserven an den Fremdwährungsbeständen der Nationalbank auf 28 Prozent. Die Euro Währungsallokation betrug 51 Prozent, die des Japanischen Yens neun Prozent und die des Britischen Pfunds fünf Prozent.

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