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Franken unerwünscht: Euro hat Wind unter den Flügeln

Der Euro hebelt einen hartnäckigen Widerstand bei 1,0905 Franken aus und steigt im Anschluss auf 1,0960. So teuer war die Gemeinschaftswährung zuletzt vor sieben Wochen. Es wird wohl weiter nach oben gehen. Ziel ist 1 Euro = 1,10 Schweizer Franken. An dieser Marke holte sich der EUR/CHF-Kurs vor knapp einem Jahr eine blutige Nase.

Seit sieben Handelstagen ist der EUR/CHF-Kurs am steigen. "Der starke EUR/USD zog letzte Woche auch den EUR/CHF in die Höhe. Von einem Tiefkurs um 1,0835 verteuerte sich das Währungspaar kontinuierlich bis auch 1,0950. Ob die „hohen Kurse“ sich über die Zeit festigen können, sei dahingestellt", kommentiert die Thurgauer Kantonalbank.

Sichere Häfen sind aktuell nicht gefragt. Gold und Silber rauschen zu Beginn der zweiten Jahreshälfte in die Tiefe. Stattdessen greifen Anleger bei Banken-Aktien beherzt zu. Die Notenbanken, inzwischen neben der US-Notenbank auch EZB, Bank von England und Bank von Kanada, bereiten die Märkte auf ein höheres Zinsumfeld vor. Steigende Zinsen machen dem zinslosen Gold zu schaffen.

Für den EUR/CHF-Kurs stellt sich damit folgende Gretchenfrage: Kann er bereits zum jetzigen Zeitpunkt aus der sich abzeichnenden Eindämmung der EZB-Geldpolitik kräftige Kursgewinne herausschlagen und über 1,10 steigen? Oder wartet er ab, bis er die Straffung von Mario Draghi in einer offiziellen Lagebeurteilung schwarz auf weiß bekommt?

Aktuell signalisiert der EUR/CHF-Kurs sich schon einmal über 1,10 hochtasten zu wollen. Das letzte Mal gelang ihm das am 1. September 2016. Damals konnte er sich aber nur wenige Stunden dort halten.

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