7.11.16

Die Gefahr eines Flash-Crash beim EUR/CHF-Kurs steigt

Die Schweiz signalisiert wegen der US-Präsidentschaftswahl noch mehr Euros kaufen zu wollen. Aus der Sicht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist die Lage mal wieder ernüchternd. Der Euro steht aktuell bei 1,0768 Franken, und die US-Wahl hat noch gar nicht begonnen. Bei einem Wahlsieg Trumps droht es zu einem Flash-Crash zu kommen.

"Wir sind da, wir intervenieren, wenn es nötig ist", sagt die SNB-Direktorin Andrea Maechler in einem Interview mit dem Schweizer Rundfunk (SRF). Die von den Notenbank-Professoren ausgeklügelte Interventionsstrategie kommt bei Volksabstimmungen zusehends ins Schwimmen, wie das Brexit-Referendum bereits zeigte. Es gibt keinen Mindestkurs mehr, an denen sich Marktteilnehmer orientieren können.

Würde die SNB sagen, wir halten den Euro über 1,08 Franken, koste es, was es wolle, wäre das wie ein Schockabsorber. Doch die Notenbank hat sich mit der Aufhebung der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken dazu entschieden, die Markteilnehmer im Unklaren zu lassen, zu welchen Kursen sie Euros ankauft. Damit steigt die Gefahr eines Flash-Crash, wie man ihn unlängst beim Britischen Pfund sah.

Das Britische Pfund verlor in wenigen Minuten 5% gegen den Euro. Bei einem Wahlsieg von Trump könnte es der Euro sein, der gegen den Schweizer Franken 5% einbüßt. Der EUR/CHF-Kurs würde auf 1,02 abstürzen, weil alle zur gleichen Zeit Euros verkaufen, und weil es keine Gewissheit darüber gibt, dass man seine Euros zu einem bestimmten Kurs bei der SNB gegen Franken einwechseln kann.

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