20.6.16

Franken fällt: Euro-Anstieg kommt früher als gedacht

Der Eurokurs steht aktuell bei 1,09 Franken. Die Finanzmärkte legen sich fest: Brexit: Nein, danke. Risikorallye: Ja, bitte. Besonders kräftig legen das Britische Pfund und der exportabhängige Dax zu. Die risikoscheue Deutsche Bundesbank springt EZB-Chef Mario Draghi zur Seite. Dessen Wertpapierkaufprogramm ist plötzlich aus deutscher Sicht gar nicht so schlecht.

Brexit-Befürwortern fehlen vernünftige Argumente: Ihre Kampagnen sind von so vielen Unwahrheiten und stellenweise sogar blankem Hass gekennzeichnet. Ein Beispiel: Man hört fortwährend, dass die Briten bei einem EU-Austritt das Heft des Handelns in die Hand nehmen könnten. Es ist aber lachhaft, dass die kleine UK-Economy ihre eigenen Regeln machen kann, an die sich dann auf der Weltbühne alle zu halten haben.

Die Griechen würden sich von einer so emotional aufgeladenen Kampagne vielleicht verführen lassen, wie das von Alexis Tsipras inszenierte Oxi-Votum vor genau einem Jahr zeigte. Nicht so die Briten. Gemäß Buchmachern sank die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit von über 40% in der vergangenen Woche auf aktuell etwa 33%.

Deutschlands Bundesbank hat dem massenhaften Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ein für ihre Verhältnisse recht positives Zeugnis ausgestellt. Die quantitative Lockerung könne Wachstum und Inflation prinzipiell stützen, schreiben die Notenbanker in ihrem aktuellen Monatsbericht. Gleichwohl seien die damit einhergehenden Risiken und Nebenwirkungen beträchtlich.

Das Britische Pfund stieg in den letzen zweieinhalb Handelstagen von 1,40 US-Dollar auf knapp 1,47 Dollar (+5%). Der Dax steht kurz davor über 10.000 Punkte zu springen - nach 9.520 Zählern vor einer Woche. Im Schlepptau der Risikorallye kletterte der Eurokurs von 1,0776 Franken auf 1,0910 Franken (+1,24%).

Empfohlener Beitrag

CHF/EUR-Ausblick 2025-2035