Um 17% hat sich der Bestand der 1000-Franken-Banknote im letzen Jahr bereits erhöht, teilt die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit. Das könnte erst der Anfang sein. In Anbetracht von Wackel-Börsen, Bankenproblemen und Negativzinsen ist die Flucht in die wertvollste Banknote der Welt nur allzu verständlich. Ein weiterer Schub dürfte mit der geplanten Abschaffung der 500-Euro-Banknote durch die Europäische Zentralbank (EZB) kommen.
Dass gerade Boris Johnson, Bürgermeister von London, die Briten aus dem EU lotsen will, damit hat wohl niemand gerechnet. Denn die mächtige Finanzindustrie in der City of London ist Befürworter für einen Verbleib. Sie verdient mit dem Euro gutes Geld. Was die Finanzmärkte angeht, sind die Briten in vielen Dingen pragmatischer und kompetenter, als die Banker in Frankfurt und im Pariser Finanzdistrikt La Défense.
"Ich bin der Meinung, dass der Franken stärker wird", zitiert das österreichische Magazin "Trend" Felix Adam, Chef des Devisenhandelshauses ACT in Zürich. Die Commerzbank ist der Meinung, dass die SNB ihren bei -0,75% liegenden Negativzins kaum noch weiter senken kann. Denn sonst würde sie einen "Run auf Bares" auslösen. Deswegen gehe man davon aus, dass der Franken mittelfristig aufwerten müsse, sagt die Commerzbank-Analystin Antje Praefke.
Der Euro sank zuletzt unter 1,10 Franken, nachdem er Anfang Februar noch bis zu 1,12 Franken wert war. Spekulationen schießen ins Kraut, wonach die SNB derzeit am Devisenmarkt interveniert, um den Eurokurs über 1,10 Franken zu halten. Genaueres wird man in zwei Wochen wissen, wenn die Schweizerische Nationalbank ihre Pflichtmitteilung über die Höhe der Devisenreserven an den Internationalen Währungsfonds übermittelt.
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