19.5.15

Franken profitiert von Draghis Planwirtschaft

Der Euro sinkt von 1,0520 Franken auf 1,0405 Franken. Die Europäische Zentralbank (EZB) verstärkt ihre Anleihekäufe. Gleichzeitig zeigt sie sich offen für eine Verlängerung. Darüber hinaus wird die Devisennotierung von einem Absturz des Euros zum US-Dollar in Mitleidenschaft gezogen.

Man werde die Käufe von Staatsanleihen im Mai und Juni erhöhen, erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure in London. Das sei notwendig wegen der geringen Handelsumsätze im Juli und August. Während des Hochsommers würde man die Käufe entsprechend reduzieren.

Da sei mal wieder die typische Draghi-EZB am Werk. Sie könne den zuletzt erfolgten Zinsanstieg bei Staatsanleihen nicht ertragen und müsse sofort planwirtschaftlich eingreifen, sagen Kritiker. Mit dem verstärkten Käufen sollen die Anleihekurs gehoben und die Zinsen wieder gedrückt werden.

QE-Verlängerung

"Das Kaufprogramm (von Staatssanleihen) wird bis zum September 2016 laufen und auch darüber hinaus, sollten wir keine nachhaltige Änderung beim Inflationspfad sehen", erläuterte der Chef der französischen Notenbank, EZB-Ratsmitglied Christian Noyer, auf einer Finanzkonferenz in Paris.

Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im April 2015 bei 0,0 Prozent, teilte derweil das europäische Statistikamt Eurostat mit. Die von der EZB anvisierte Zweiprozentmarke ist zwar noch ein weit entfernt. Gleichwohl weisen Volkswirte auf einen steigenden Trend hin. Zu Jahresbeginn hatte die Teuerung -0,6 Prozent betragen.

Während die Verluste beim Euro-Franken-Kurs moderat ausfallen, kommt der Euro-Dollar-Kurs unter die Räder. Die Gemeinschaftswährung bricht von 1,1466 Dollar auf 1,1122 Dollar (-3,00 Prozent) ein.

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