30.4.15

Euro-Anstieg auf 1,0518 CHF kaum zu rechtfertigen

Der Euro klettert auf ein Fünfwochenhoch bei 1,0518 Franken. Allmählich wird die Luft für den vor einer Woche noch bei 1,0232 notierenden Wechselkurs dünn. Ernüchterung macht sich breit: Trotz eines konjunkturellen Aufschwungs kommt es zu einem Rückschlag bei der Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit.


Die Arbeitslosenrate in den 19 Euroländern lag im März wie schon im Februar bei 11,3 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat heute mitteilt. Volkswirte hatten wegen des einsetzenden Konjunkturaufschwungs mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet. Besonders ernüchternd ist die Lage in Italien, wo die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozent auf 13,0 Prozent steigt.

Am Devisenmarkt nimmt der Schweizer Franken die schwachen Vorgaben von denen nach wie vor als überreguliert geltenden südeuropäischen Arbeitsmärkten zum Anlass den Euro zurück zu drängen. Der EUR/CHF-Wechselkurs sinkt auf 1,0470. Das ist insofern von Tragweite, weil bei 1,05 ein wichtiges charttechnisches Niveau liegt, dass der Euro nun wieder preisgibt.

"Weiterhin gilt es die Widerstandsmarke bei 1,0495 meistern. Dies würde das Feld bis 1,0580 öffnen. Unterstützung erfährt das Währungspaar bei 1,0380", analysieren die Devisenexperten der St.Galler Kantonalbank.

Das der Arbeitsmarkt nach wie vor nicht auf die Beine kommt, bestätigt die Kritiker der Europäische Zentralbank (EZB). Deren massives Kaufprogramm von Staatsanleihen verursache ein Strohfeuer-Aufschwung und halte die Regierungen davon ab, zeitgemäße Regelungen auf den Arbeitsmärkten einzuführen.

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