Schweizerische Nationalbank zettelt Euro-Aufstand an

Der Euro steigt auf 1,2032 Franken, nachdem die Initiative "Rettet unser Schweizer Volk" beim Stimmvolk in Ungnade fällt. Aus charttechnischer Sicht wäre es extrem wichtig, dass der Euro das Wochenende über der Marke von 1,2030 verbringt. Dabei könnte eine Blankovollmacht helfen.

Mit einem Interview-Marathon haben die Vertreter der Schweizerischen Nationalbank (SNB) der Goldinitiative das Genick gebrochen. Neben Notenbankchef Thomas Jordan warnten auch die SNB-Vizepräsidenten Jean-Pierre Danthine und Fritz Zurbrügg vor einer Annahme. Das Stimmvolk will sich nicht gegen die Expertise der Währungshüter stellen.

"Die Nationalbank wird den Mindestkurs weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen. Zu diesem Zweck ist sie bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen und bei Bedarf unverzüglich weitere Maßnahmen zu ergreifen", erneuerte Zurbrügg bei einer Rede in Genf die Blankovollmacht für den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken.

Elefant im Porzellanladen

Um ihre inzwischen wieder steigenden Devisenreserven besser bewirtschaften zu können, werde die SNB künftig auch chinesische Staatsanleihen kaufen, kündigte Zurbrügg zudem gestern an.

Die Schweizerische Nationalbank hat seit der Mindestkurs-Einführung vor gut drei Jahren knapp 300 Milliarden Franken über die Notenpresse geschöpft, um sicherzustellen, dass der Euro über 1,20 Franken verbleibt. Drei Viertel des Geldes hat sie in Staatsanleihen investiert, der Aktienanteil liegt derzeit bei 16 Prozent.

Es sei ein Vorgang sondergleichen. Die SNB benehme sich wie ein Elefant im Porzellanladen mit ihrem mittlerweile auf ca. 60 Milliarden Franken angeschwollenen Aktienfonds und verzerre die Kurse, sagen Kritiker. Die Befürworter halten dem entgegen, dass die Nationalbank all dies tun müsse, um die Schweiz vor einer Deflationsspirale zu schützen.

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