Wegen eines Milliardenverlustes der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist ein kleiner Image-Schaden entstanden. Die Notenbank muss einen massiven Bewertungsverlust von 15 Milliarden Franken auf ihre Goldbestände hinnehmen.
Nun werden wieder Erinnerungen an die als Hedge Fonds verunglimpfe 107-jährige Nationalbank wach. Unter diesem Ruf leidet die SNB bei Kritikern seit der Einführung des Euro-Mindestkurses, weil sie zur Verteidigung der Kursuntergrenze ihre Devisenreserven von 182 auf 435 Milliarden Franken aufstocken musste.
(Weiterlesen: SNB Hedgefond schichtet massiv in den Dollar um)
"Sollte die SNB die Mindestgrenze aufgeben und der Kurs darunter fallen, macht die SNB Verluste in Milliardenhöhe. Man kommt also nicht von der Grenze weg...", sagte Daniel Kalt, Chefökonom Schweiz bei der UBS im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung.
Ein ähnliches Öffentlichkeitsdebakel wie bei den Bewertungsverluste auf die Goldbestände dürfte Notenbankchef Thomas Jordan demnach versuchen zu vermeiden. Damit ist der Euro-Mindestkurs auf kurze Sicht erst einmal wie in Stein gemeißelt, wodurch einen erneuter Anstieg der Gemeinschaftswährung in den Bereich 1,25-1,30 Franken immer wahrscheinlicher wird.