Euro kann mit Euribor-Impuls auf 1,25 CHF steigen

Die Wechselkursentwicklung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken kommt derzeit nicht vom Fleck. Am Devisenmarkt notiert die Gemeinschaftswährung zwischen 1,23 und 1,24 Franken. Weil im Euroraum die Geldmarktzinsen zuletzt deutlich angezogen haben, könnte dem Euro nun der Ausbruch gelingen.

Im Fokus steht der 3-Monats-Euribor. Der wichtige Geldmarktsatz reflektiert die Bereitschaft der Banken sich gegenseitig Geld zu leihen sowie die Zinserwartungen der Marktteilnehmer. Er stieg innerhalb einer Woche recht deutlich von 0,222 Prozent auf 0,229 Prozent. Höhere Geldmarktzinsen gehen oftmals mit einer Aufwertung des Euros einher.

Am stärksten ist der Euribor-Impuls derzeit bei der Währungsnotierung Euro Dollar, die zuletzt auf ein Zwei-Jahres-Hoch bei 1,3833 kletterte. In den letzten Wochen stieg die Gemeinschaftswährung jedoch auch in Phasen eines sinkenden Euribor. Hintergrund dürften die Erwartungen der Marktteilnehmen an die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sein.

Win-Win-Situation

Notenbankchef Mario Draghi ist ein Anstieg der Geldmarktsätze ein Dorn im Auge. Dies könnte die Inflationsrate im Euroraum auf einen zu niedrigen Stand drücken und gleichzeitig die wirtschaftliche Erholung abwürgen, sagte der Italiener. Sollte von den Geldmärkten zu viel überschüssige Liquidität abgezogen werden, will Draghi neue Notkredite ausreichen.

Der Euro ist derzeit in Bezug auf die Euribor-Entwicklung in einer Win-Win-Situation. Wenn der 3-Monats-Euribir steigt, vergrößert sich der Zinsvorteil des Euroraums gegenüber den USA und der Schweiz. Im Falle eines Rückgangs der Euribor-Sätze sinken die Chancen für eine abermalige Flutung der Geldmärkte mit Dreijahres-Krediten durch die EZB, was dem Eurokurs ebenfalls Anstiegspotential verschafft.

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