12.9.13

Euro bleibt nach EZB-Zinsschwur bei 1,2380 Franken stecken

Am Devisenmarkt rutscht der Euro unter die Marke von 1,24 Franken, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinspolitik auf den neuesten Stand gebracht hat. Die Furcht vor einer Zinssenkung im Euroraum belastet die Gemeinschaftswährung. Darüber hinaus profitiert der Schweizer Franken, weil die französische Regierung ihre Wachstumsprognose eindampft.

Bis zur Wochenmitte sah es freundlich aus für den Euro. Die Gemeinschaftswährung kletterte auf 1,2415 Franken. Das Devisenpaar stand damit so hoch wie zuletzt am 15. August 2013. Es folgte eine Talfahrt auf 1,2370 Franken. Aktuell notiert der Euro mit fallender Tendenz bei 1,2380.

"Der EZB-Rat bestätigt seine Erwartung, dass die EZB-Leitzinsen für längere Zeit auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden", kommuniziert die Notenbank in ihrem heute veröffentlichten Monatsheft. Den Zinsschwur (Forward Guidance) führte Notenbankchef Mario Draghi über den Sommer ein.

Für den Eurokurs CHF ist das Versprechen der EZB gefährlich, weil es eine mögliche Senkung des Leitzinssatzes beinhaltet. Im Gegensatz zu der US-Notenbank Fed hat die Europäische Zentralbank noch Spielraum. Im Euroraum befindet sich der Leitzins bei 0,50 Prozent und könnte theoretisch auf 0,25 oder gar 0,00 Prozent gesenkt werden.

Derweil kappt die französische Regierung ihre nächste Vorhersage. Die Wirtschaft werde 2014 lediglich um 0,9 Prozent wachsen. Noch im April hatte Finanzminister Moscovici ein Wachstum von 1,2 Prozent in Aussicht gestellt. Am Dienstag musste Moscovici bereits einräumen, dass die Neuverschuldung für 2013 nicht bei 3,7 Prozent sondern bei 4,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen werde.

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