2.4.13

Mindestkurs-Alarm! Euro ist nur noch 1,2135 Franken wert

Der Eurokurs sinkt nach Ostern auf 1,2135 CHF. Das ist der niedrigste Stand seit der Italien-Wahl. Vor fünf Wochen notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2115 Franken. Im Euroraum klettert die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordhoch. Die Laune italienischer Einkaufsmanager aus dem produzierenden Gewerbe trübt sich stärker ein als gedacht.

19,07 Millionen Menschen in der Eurozone waren im Februar ohne Arbeit, wie das europäische Statistikamt Eurostat heute mitteilt. Seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1995 gab es noch nie so viele Arbeitslose. Die Arbeitslosenrate liegt bei zwölf Prozent. Nach der Berechnungsmethode von Eurostat gibt es am wenigsten Arbeitslose da, wo deutsch gesprochen wird.

Österreich trumpft mit einer saisonbereinigten Arbeitslosigkeit von 4,8 Prozent als Klassenprimus auf. Es folgt Deutschland mit 5,4 Prozent. Frankreich und Italien liegen mit 10,8 Prozent und 11,6 Prozent im Mittelfeld. Schlusslicht ist Spanien. Auf der iberischen Halbinsel ist der Arbeitsmarkt so verkrustet und die Bereitschaft sich einen Job zu suchen so wenig ausgeprägt, dass 26,4 Prozent beschäftigungslos sind.

Hätten sich die Deutschen vor 15 Jahren gegen Frankreich durchgesetzt, als es um den Euro-Beitritt Italiens ging, müsste man derzeit nicht ständig nach Rom schauen. Bundesbank und Bundesregierung wollten seinerzeit Italien nicht dabei haben. Frankreichs Staatspräsident Chirac aber schon, um einen Verbündeten gegen die deutsche Stabilitätskultur zu haben.

Rom hat in den letzten Jahren den drittgrößten Schuldenberg der Welt angehäuft. Man braucht wie kein anderes Land im Euroraum Wirtschaftswachstum, um den Anstieg der Schuldenstandquote bei 130 Prozent der Wirtschaftsleitung anzuhalten. Italien bekommt aber auf absehbare Zeit kein Wachstum.

Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe sank entgegen den Erwartungen der Ökonomen von 45,8 Punkten im Februar auf 44,5 Punkte im März. Über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten hatte der italienische PMI zuletzt im Juli 2011 gelegen. Ohne Italien stünde der Euroraum bei den Schuldenstandquoten im internationalen Vergleich recht gut da.

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