"Weit entfernt von einem Ausstieg aus der Mindestkurspolitik"


Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekräftigt nach dem komplizierten Ausgang der italienischen Parlamentswahlen den Mindestkurs zum Euro. Notenbankchef Thomas Jordan will die Untergrenze "so lange sie nötig ist" verteidigen. Unterdessen stabilisiert sich die europäische Gemeinschaftswährung über der Marke von 1,22 Franken. Der Puffer zum Mindestkurs wächst auf über zwei Rappen an.

Am Devisenmarkt notiert der Eurokurs am Donnerstagmorgen um 8:40 Uhr MEZ bei 1,2216 CHF. Unmittelbar nach der Italien-Wahl fiel der Wechselkurs auf ein Sechswochentief bei 1,2117. Gegenüber dem US-Dollar kann die Einheitswährung ebenfalls aufwerten. Der Kurs des Euros klettert von 1,3015 am Dienstagmorgen auf 1,3145.

"Wir sind noch weit entfernt von einem Ausstieg aus der Mindestkurspolitik", sage Jordan in einem Gespräch mit der "Handelszeitung". "Instabilität oder eine Entwicklung in die falsche Richtung würde nicht nur Italien selber, sondern auch Europa, die Finanzmärkte und sogar die Weltwirtschaft belasten".

Noch sehr viel stärker über das komplizierte Wahlergebnis in Italien ist man offenbar in Deutschland besorgt. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück verspottete die Wahlsieger Silvio Berlusconi und Beppe Grillo als "Clowns". Er sei über die drohende Regierungsunfähigkeit Italiens besorgt, weil sie die Probleme der Eurozone verschärfen könnte.

Berlusconis Mitte-Rechts-Bündnis und Grillos Protestpartei wurden von ca. 20 Millionen Italienern gewählt. Der in Deutschland derzeit weilende italienische Staatspräsident Neapolitano sagte nach den Aussagen ein geplantes Abendessen mit Steinbrück ab. Steinbrück wollte 2009 die Kavallerie in die Schweiz schicken, um Steuersünder und deren Komplizen zu jagen.

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