28.8.11

Werden bald Gebühren fällig für Einlagen bei Schweizer Banken?

Die Schweizer Großbank UBS plant offenbar Gebühren zu erheben, um ausländische Gelder in Franken zu verwalten. Damit man die großen Kapitalzuflüsse auf Franken-Konten stemmen können, plane man eine vorübergehende Gebühr, teilte die UBS mit. Betroffen wären allerdings nur so genannte Cash-Konten.

„Am Devisenmarkt ist man nervös gegenüber dem Schweizer Franken eingestellt. Es drohen negative Zinssätze“, meint der Währungsstratege Geoffrey Yu von der UBS Niederlassung in London. So genannte Cash-Clearing Konten würden am meisten betroffen sein von negativen Geldmarktsätzen. Allerdings sei es äußerst unwahrscheinlich, dass Schweizer Banken Depositenkonten von normalen Kunden benachteiligen, sagte Yu der Nachrichtenagentur Bloomberg.

In der abgelaufenen Handelswoche fiel der Schweizer Franken Kurs so stark wie seit Mitte Juli 2011 nicht mehr. Die eidgenössische Währung verbilligte sich von 0,89 auf 0,85 Euro (-4,49 Prozent). Es ist der dritte Wochenverlust hintereinander. Am 9. August 2011 lag der Umtauschwert des Frankens noch bei 0,99 Euro.

Euro Talfahrt vorbei?

Die europäische Einheitswährung konnte ein wenig Luft schnappen. So kletterte der Eurokurs von 1,0075 auf 1,1736 CHF zwischen dem 9. August und dem 26. August 2011. Spekulanten wollen nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit einer Anbindung des Frankens an den Euro droht.

Das schwache Aktienmarktumfeld und die hohe Risikoscheu haben sich in den letzten Wochen nicht negativ auf die Euro Kursentwicklung ausgewirkt. Damit deutet sich eine Sentiment-Änderung beim Euro CHF Wechselkurs an. Allerdings bleiben vielen Devisenexperten vorsichtig. Die Euro-Finanzkrise habe sich ein wenig beruhigt. Die Bewährungsprobe für den Eurokurs stehe noch aus, nämlich sobald sich die Schuldenkrise wieder zuspitze.

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