10.2.17

Prognosen eingetroffen: EUR/CHF bei 1,06-1,08 erwartet

Die EZB lässt von den Deutschen nicht in der Geldpolitik herumfuhrwerken, und so notiert der Euro bei 1,0660 Franken. Weiter abwärts ginge es, sollte sich Donald Trumps "phänomenales Steuersenkungspaket" als trojanischer Pferd entpuppen. Gemäß aktuellen EUR/CHF-Prognosen läuft es auf 1,06-1,08 hinaus.

"Unser im Dezember neu justiertes Wertpapier-Kaufprogramm wird umgesetzt wie angekündigt", sagt EZB-Direktor Yves Mersch in Hamburg. Der jüngste Inflationsanstieg werde in der zweiten Jahreshälfte wieder abebben. "Die verhaltene Inflation wird uns also noch eine ganze Weile beschäftigen, erwartet der Luxemburger und zerschlägt damit die Hoffnung auf ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik.

An den Finanzmärkten sprudelt die Risikobereitschaft. Die US-Aktienindizes steigen auf Rekordhochs, nachdem Trump ein "phänomenales Steuerpaket" ankündigt. Sollte er die hohen Erwartungen nicht erfüllen, könnte das zu einer Verkaufswelle führen. Die Risikobereitschaft würde sinken, die Nachfrage nach dem Schweizer Franken steigen.

Der Frankenbedarf ist schon jetzt ziemlich hoch, wie der Rückfall des EUR/CHF-Kurses seit Anfang Dezember von 1,0901 auf 1,0631 zeigt. Entsprechend könnte die Wechselkursprognosen der Commerzbank, die den Euro bis Ende März auf 1,06 Franken und bis zur Jahresmitte auf 1,05 Franken sinken sieht, ins Schwarze treffen.

Beim jüngsten Rückfall des Euros auf 1,0640 Franken - dem tiefsten Tagesschlusskurs seit August 2015 - handelt es sich laut der Landesbank Hessen-Thüringen um ein vorübergehendes Phänomen. "Der Euro-Franken-Kurs dürfte in die Bandbreite von 1,08 bis 1,10 zurückkehren", schreibt das Geldhaus in seinem Februar-Devisenheft.

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