8.8.16

Spekulanten das Genick brechen! So wird 2017 Jahr des Euro

Die EZB wird auf den Pfad der Tugenhaftigkeit zurückkehren und damit dem Euro-Franken-Kurs nicht länger den Weg nach oben versperren. So lautet die Einschätzung der UBS. Die Devisenexperten der größten Bank der Schweiz prognostizieren den Euro bis Ende 2016 auf 1,10 Franken. 2017 kann dann das Jahr der Gemeinschaftswährung werden, weil es die Gegenspekulanten zerreißt.

"Die EZB wird die Entwicklung des Euro stark beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass steigende Inflationsraten die EZB bewegen werden, das (Anleihekauf-) Programm auslaufen zu lassen", heißt es im aktuellen UBS Quartalsheft Outlook Schweiz. "Dies wird auch der Moment sein, in dem der EURCHF-Wechselkurs wieder ansteigen dürfte", fügt die UBS hinzu.

Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,09 Franken. Er liegt damit mittig zwischen dem Anfang Februar 2016 erreichten Hoch bei 1,12 Franken und dem Brexit-Tief von Ende Juni bei 1,06 Franken. Zieht man die Positionierung an den Optionsmärkten zu rate, dann dürfte der Euro das Gröbste überstanden zu haben.

Spekulanten das Genick brechen

Put-Optionen, mit denen Händler auf einen fallenden Euro-Franken-Kurs wetten, sind nach wie vor teurer als Call-Optionen, mit denen sie auf einen steigenden Kurs setzen. Das so genannte 25-Delta Risk Reversal für 1 Monat liegt bei -1,25%. Das ist zwar immer noch negativ und spricht für einen schwächeren Euro. Die Tendenz zeigt aber nach oben, zumal Optionshändler vor eineinhalb Monaten mit -3,55% sehr viel schwarzmalerischer waren.

Anfang Februar 2016, als 1 Euro bis zu 1,1201 Franken wert war, waren einmonatige Call-Optionen auf den Euro-Franken-Kurs teurer als entsprechende Put-Optionen. Dies resultierte darin, dass die implizite Volatilität von Call-Optionen, die angibt, wie wahrscheinlich es ist, dass die Option am Laufzeitende im Geld landet, größer war als bei Put-Optionen. Der Risk-Reversal hatte seinerzeit bei +0,20% gelegen.

Von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) weiß man, dass sie sehr genau auf den Risk Reversal schaut. Sie will mit ihren Euro-Stützungskäufen Call-Optionen verteuern und den Willen von Devisenakteuren Put-Optionen zu halten, brechen. Das soll dazu führen, dass das Sentiment der Marktteilnehmer auf die seit Jahren von SNB-Präsident Thomas Jordan vertretene These, wonach der Schweizer Franken überbewertet ist, einschwenkt.

Jordan geht bei der Beeinflussung der Optionsmärkte weniger aggressiv vor als sein Vorgänger Philipp Hildebrand. Der hatte versucht nach der Mindestkurs-Einführung mit äußerst hohen Interventionssummen den Put-Spekulanten das Genick zu brechen. Jordan setzt stärker darauf, dass ihm die EZB mit einer Normalisierung der Geldpolitik die Arbeit abnimmt, auch wenn das extrem lange dauern kann.

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