Franken schwach: Hat der Euro das Schlimmste überstanden?

Die Schweiz will notfalls mit der Devisen-Brechstange den Franken abschwächen. Damit auch gar keine Zweifel aufkommen, hat ihr oberster Währungshüter in den letzten Tagen wiederholt die Interventionsbereitschaft bekräftigt. Der Euro-Franken-Kurs schlägt das dritte Kapitel seit der Aufhebung der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken auf.

Man habe noch genügend Handlungsspielraum, um am Devisenmarkt einzugreifen, sagte Thomas Jordan auf der Generalversammlung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Freitag. Nur drei Tage später erklärte der SNB-Chef auf auf dem Europa-Forum in Luzern, dass man mithilfe von Interventionen ein Stärkerwerden des Frankens verhindern wolle.


Der Euro-Franken-Kurs tritt in die 3. Phase seit der Mindestkurs-Aufhebung ein. Die 1. Phase war gekennzeichnet von zwei Erholungen: Der Regeneration in den Monaten nach dem Franken-Schock vom 15. Januar 2015. Zur zweiten Erholung kam es im Sommer, als Griechenland im letzten Moment seine Euro-Mitgliedschaft sicherte und der Euro infolge auf 1,10 Franken steigen konnte.

In der 2. Phase sank der Euro bis kurz vor Weihnachten auf 1,0755 Franken, kletterte dann bis Anfang Februar auf 1,12 Franken und sank danach auf 1,08. Der Wechselkurs blieb trotz Börsenbeben und immer neuen Geldschwemmen der EZB einigermaßen stabil. Man muss allerdings dazu sagen, dass es die SNB war, die den Euro während dieser Zeit mehrfach vor einem Rückfall Richtung 1,05 Franken bewahrte.

Seit Anfang März befindet sich der Euro-Franken-Kurs in der dritten Phase. Wohin die Reise geht, ist offen, solange der Euro weder über das Hoch der vorangegangenen Phase bei 1,12 Franken gestiegen, noch unter das Tief bei 1,08 Franken gefallen ist. Weil sich die Konjunktur im Euroraum erholt und die Deflationsgefahren gemäß neuer Markterhebungen sinken, stehen die Chancen ganz gut, dass es nach oben geht.

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