14.1.14

Stiglitz Warnung vor US-Schwäche extrem heikel für EUR/CHF

Die USA stehen bei weitem nicht so gut da, wie es den Anschein, sagt der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz. Derweil malt sich die Obama-Regierung mit einer offiziellen Arbeitslosenrate von 6,7 Prozent die Welt schön. Sollte die US-Wirtschaft nicht in Gang kommen, dürfte es für den Euro ungemein schwer bleiben gegen den Franken aufzuwerten.

Aktuell notiert der Schweizer Franken zum Euro bei EUR/CHF 1,2330. Der Wechselkurs des US-Dollar zum Franken bleibt mit USD/CHF 0,9010 äußerst schwach. Statistische Auswertungen zeigen, dass es einen Anstieg beim Dollarkurs CHF auf mindestens 0,94 benötigt, damit sich der EUR/CHF Richtung 1,25 bewegt.

Offiziell liegt die Arbeitslosenrate in den Vereinigten Staaten bei 6,7 Prozent. Alles scheint in bester Ordnung zu sein. Jedoch täuschen die Zahlen. Eine "ehrliche" Berechnung seitens des US-Arbeitsministeriums, bei der Teilzeitarbeit sowie Arbeitslose berücksichtigt würden, die aufgegeben haben nach einen Job zu suchen, ergäbe eine Arbeitslosenrate von etwa 10 Prozent.

"Lassen Sie mich etwas zu dieser Zahl sagen -nicht nur das sie sehr viel schwächer ist als erwartet- sie ist sehr viel niedriger als das Land benötigt", sagte Stiglitz über den schwachen Stellenzuwachs im Gespräch mit CNBC. Die US-Wirtschaft schuf im Dezember 2013 außerhalb der Landwirtschaft lediglich 74.000 neue Jobs. Analysten hatten mit einem Stellenaufbau von 200.000 gerechnet.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen in den USA dieses Jahr steigen, sei sehr klein, prognostiziert Stiglitz. Ohne einen US-Zinsanstieg dürfte der Dollarkurs zum Franken auf einem sehr niedrigen Niveau stagnieren. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs des Euros zum Franken auf 1,29, wie er von der Raiffeisenbank prognostiziert wird.

Der USD/CHF Kurs kletterte im Mai 2013 auf 0,9838. Zeitgleich erreichte der EUR/CHF-Kurs ein Zweijahreshoch bei 1,2650.

Zum Thema:
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