22.8.13

Das Comeback der Euro-Industrie schwächt den Schweizer Franken

Es könnte der Beginn der lang ersehnten Aufwertung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken sein. Weil die Industrie und das Dienstleistungsgewerbe im Euroraum zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder expandieren, ist die Ausgangslage gut wie lange nicht mehr. In Anbetracht des Comebacks der Eurozone stieg der Eurokurs von 1,2285 auf 1,2350 Franken.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie des Euroraums erhöhte sich von 50,3 Punkten im Juli auf 51,3 Zähler im August, wie das Markit-Institut heute in London mitteilte. Dem PMI-Index für den Dienstleistungsbereich kletterte um 1,2 Zähler auf 51 Punkte. Ihm gelang damit der Sprung über die Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Deutschland bleibt das Zugpferd im Euroraum. In der größten Volkswirtschaft Europas befinden sich die Einkaufsmanagerindizes mit 52 Punkten (Industrie) und 52,2 Zählern (Dienstleistungen) deutlich über dem Durchschnitt.

Frankreich macht derweil einen Schritt vor und zwei zurück. Der französische Dienstleistungs-PMI war im Juli um 1,4 auf 48,6 Zähler geklettert, sackte im August aber wieder auf 47,7 Zähler ab. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie stagnierte bei 49,7 Punkten. Die Reformfreudigkeit von Präsident Hollande sei einfach zum Totlachen, sagte Ex-BDI Chef Hans-Olaf Henkel dem Magazin "Focus".

Die meisten Währungsexperten der Großbanken prognostizieren aufgrund des freundlicheren Wirtschaftsumfeldes einen Anstieg des Euros gegenüber den "sicheren Hafen" Schweizer Franken. Gemäß diesen Vorhersagen wird der Eurokurs bis zum Jahresende auf 1,2583 CHF steigen. Viele Banken könnten jedoch in den kommenden Wochen ihre Euro CHF Prognosen heraufsetzen.

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