22.5.13

Mit 1,2650 ist der Euro so teuer wie zuletzt im März 2011

Der Eurokurs nimmt die nächste Hürde auf dem Weg zu 1,30 CHF. Die Gemeinschaftswährung überspringt das Januarhoch bei 1,2568 Franken. Es folgt ein Anstieg auf 1,2650. Das ist der höchste Stand seit zwei Jahren. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) spricht erstmals öffentlich von einer Änderung des Franken-Mindestkurses.

"Eine Anpassung gehört genauso wie negative Zinsen zu den grundsätzlichen Möglichkeiten, wenn das notwendig ist", sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Dienstagabend beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Das Wort "Anpassung" wird von den Devisenmärkten mit einer Erhöhung des Euro-Mindestkurses von 1,20 auf 1,25 CHF in Verbindung gebracht.

Die Nationalbank will offenbar die Gunst der Stunde nutzen und einen Beitrag zu der Abwertung des Schweizer Frankens leisten, auf die sie seit knapp zwei Jahren wartet. Ob Jordans Kommentar ein geschickter Schachzug war, bleibt abzuwarten. Eine Anpassung des Mindestkurses könnte man nämlich auch als eine Senkung auf 1,15 und als Exit-Szenario interpretieren.

Seit Anfang April befindet sich die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Schweizer Franken in einer Aufwärtsbewegung. Der Eurokurs kletterte seitdem von 1,2128 auf 1,2650 CHF (+4,30%). Zwischen dem 10. Januar und 18. Januar hatte es einen ähnlich steilen Anstieg gegeben. Seinerzeit erhöhte sich das Devisenpaar sehr rasch von 1,2085 auf 1,2568. Bis zur Italien-Wahl Ende Februar folgte ein Rückgang auf 1,2115.

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