15.3.13

Nationalbank wird Mindestkurs bei 1,20 CHF bis 2015 halten

Das ist eine gute Neuigkeit für alle Franken-Fremdwährungskreditnehmer. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte nämlich die Untergrenze von 1,20 Franken pro Euro bis zum Jahr 2015 aufrechterhalten. Das meint der niederländische Finanzdienstleistungsriese ING.

"Wir erwarten, dass die Untergrenze bestehen bleibt, bis ein Jahr lang keine Intervention zu ihrer Aufrechterhaltung notwendig war", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Chef-Ökonomen Julien Manceaux von der ING. Der Mindestkurs dürfte solange bleiben, bis die Zinsen steigen könnten. Das werde aber erst zum Jahreswechsel 2014 auf 2015 der Fall sein, sagt Manceaux.

Ändern österreichische Banken nun ihre Strategie? Bisher versuchte man Franken-Kreditschuldner zu möglichst raschen Konvertierungen in eine Euro-Finanzierung zu überreden. Als Grund wurde oft genannt, dass der Mindestkurs der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht für die Ewigkeit sei.

Die geschäftstüchtigen Bank-Verkäufer können sich auf die Schulter klopfen. So sank das Volumen der Fremdwährungskredite laut der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) zwischen Oktober 2008 und Dezember 2012 um 15,4 Milliarden Euro auf 31,7 Milliarden Euro. Banken wollen die CHF-Kredite aus ihren Bilanzen verbannen, weil sie für solche Darlehen mehr Eigenkapital hinterlegen müssen.

An ein abruptes Ende des Mindestkurses ist ohnehin nicht zu denken. Die Schweizerische Nationalbank dürfte eine "weiche Ausstiegsvariante" wählen, indem sie über Monate, wenn nicht über Jahre hinweg, scheibchenweise kommuniziert, dass der Franken nicht mehr überbewertet sei.

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