21.9.11

Erhöht die Nationalbank den Sfr-Mindestkurs auf EUR/CHF 1,25?


Am Devisenmarkt brodelt die Gerüchteküche. Spekulanten befürchten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Mindestkurs gegenüber dem Euro erhöhen könnte. Der Eurokurs macht einen Satz nach oben. So klettert die europäische Gemeinschaftswährung zeitweise auf 1,2325 CHF und erreicht ein 2,5 Monatshoch. Der eidgenössische Franken kostet 0,8114 Euro.

Die Nationalbank könnte die Wechselkursuntergrenze durchaus auf EUR/CHF 1,25 erhöhen, meint der Ökonom Ernst Baltensperger. Ein etappenweise Erhöhung des Mindestkurses war die Idee Baltensperger, welcher als externer Berater der SNB gilt. So erläuterte Baltensperger gegenüber dem Tagesanzeiger, dass er immer wieder im Gespräch sei mit den Verantwortlichen der Nationalbank.

Spekulanten, die trotz des Mindestkurses auf eine erneute Talfahrt beim Eurokurs CHF wetten, bekommen offenbar kalte Füße. Euro Verkaufspositionen werden geschlossen und sorgen für einen katapultartigen Anstieg der Gemeinschaftswährung in wenigen Stunden von 1,2049 auf 1,2325 CHF (+2,29 Prozent).

Mit den Interventionen am Devisenmarkt würde die Schweiz ein hohes Risiko eingehen. Allerdings wäre das Risiko größer, wenn man Nichts getan hätte. Inflationsgefahren seien bisher nicht erkennbar im Zuge der Ausweitung der Geldmenge, weil die von der SNB ausgegebenen Franken auf Anlegerkonten im In- und Ausland liegen, sagte Baltensperger. Bis Inflationsgefahren im Zuge von Deviseninterventionen bestünden, bräuchte es typischerweise zwei bis drei Jahre.

Die Schweizer Franken Kursentwicklung erfuhr in den letzten Monaten ein ständiges Hin und Her. So fiel der Eurokurs von 1,3240 auf 1,0075 (-23,9 Prozent) zwischen dem 6. April und dem 9. August 2011. Anschließend klettert der Wechselkurs auf 1,1971 bis zum 29. August 2011 und rutschte wieder ab auf 1,1001 bis Anfang September 2011. Es folgte die Anbindung des Frankens an den Euro mit Wirkung zum 6. September 2011 und die bis heute andauernde Bergfahrt.

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