18.12.10

Teuerung Schweiz 2010 niedrig, Teuerung 2011 noch niedriger

Die Teuerung in der Schweiz 2010 wird voraussichtlich bei +0,7 Prozent liegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 16. Dezember 2010. Die Teuerung Schweiz 2011 sollte +0,4 Prozent betragen, im Jahre 2012 bei +1,0 Prozent. Inflationsrisiken im Zuge der expansiven Geldpolitik der SNB mit Leitzinsen bei 0,25 Prozent sind nicht erkennbar.

Vielmehr muss die Schweizerische Nationalbank eine Deflationsspirale fürchten. Negative Inflationsraten gefährden die Preisstabilität und könnten zu einem erneuten Eingreifen der Nationalbank führen. Falls Deflationsrisiken auftauchen und sich die Euro Staatsschuldenkrise verschlimmere, würde die SNB handeln, sagte der Nationalbank Präsident, Philipp Hildebrand.

Neue Interventionen?

Damit stünden erneut Deviseninterventionen insbesondere beim Eurokurs CHF auf der Tagesordnung. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel auf ein Rekordtief bei 1,2720 CHF am 17. Dezember 2010. Der Schweizer Franken war mit 78,62 Euro-Cents so teuer wie zuvor. Seit Jahresbeginn 2010 ist der Eurokurs von 1,4820 auf 1,2720 CHF gefallen und wertete um -14,17 Prozent ab.

Die Schweizerische Nationalbank hat zwischen März 2009 und Juni 2010 am Devisenmarkt interveniert. Sie kaufte in hohem Umfang Euros und verkaufte den Schweizer Franken. Damit sollte die rasche Abwertung beim Eurokurs aufgehalten und Deflationsrisiken bekämpft werden. Die jährlichen Teuerung Schweiz 2009 hat bei -0,5 Prozent gelegen.

Insgesamt befindet sich die Euro Kursentwicklung Schweizer Franken seit Oktober 2007 auf einer Talfahrt. Am 11. Oktober 2007 wurde bei EUR/CHF 1,6825 der höchste Wechselkurs für die europäische Gemeinschaftswährung erreicht. Seitdem ist die Kursentwicklung nach unten verlaufen und so wertete der Euro um -24,39 Prozent ab in den letzten drei Jahren.

Die Finanzkrise in Verbindung mit der sehr geringen Risikobereitschaft hat die Abwertung eingeleitet. In diesem Jahr kam die Euro Staatsschuldenkrise hinzu und verstärkte den Abwärtstrend beim EUR/CHF Wechselkurs. Der Schweizer Franken gilt als besonders sicher. Ihm kommt die Funktion einer Fluchtwährung zu. Unüberschaubare Risiken im Euroraum und eine weiterhin mögliche Staatspleite Griechenlands belasten den Eurokurs.

Meistgelesen